In den letzten Jahren hat sich beim Thema Pflege viel bewegt: 2016 ist das Pflegestärkungsgesetz in Kraft getreten und ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff wurde definiert. Seit 2017 profitieren die Pflegebedürftigen und Einrichtungen von fünf neuen Pflegegraden, die eine passgenauere Pflege ermöglichen. Über die Umsetzung der politischen Neuerungen in der Praxis informierte ich bei einem Besuch im Hans Roser Haus und im Augustinum in Roth. Zwar unterscheiden sich die Einrichtungen in ihren Angeboten und Zielgruppen, doch bei beiden steht der Mensch im Mittelpunkt.
Das Hans Roser Haus gehört zur Diakonie Neuendettelsau und bietet Plätze für die Tagespflege, die stationäre Pflege und die Kurzzeitpflege. Im Jahr 2016 wurde das Heim für acht Millionen Euro aufwändig renoviert. Einrichtungsleiter Bodo Steinheimer, der mich durch das Haus führte, begrüßte die Anhebung der Pflegegrade. Diese brächten Erleichterungen durch höhere Zuzahlungen. Besonders erfreulich fand ich die soziale Betreuung im Hans Roser Haus, wo großer Wert auf Gemeinschaft gelegt wird. Dazu tragen viele unterschiedliche Projekte bei, wie die so genannte Generationenbrücke: zehn Vorschulkinder treffen regelmäßig „ihren eigenen“ Senioren und machen zusammen Gymnastik, Bastelarbeiten oder andere Aktivitäten.
Auch im Augustinum in Roth ist das gemeinsame geistige und körperliche Fitbleiben wichtig und wird mit verschiedenen Angeboten von Kulturveranstaltungen über Sprach- bis hin zu Sportkursen unterstützt. In der Einrichtung steht betreutes Wohnen im Vordergrund. Hier ist es möglich in seinen eigenen vier Wänden zu wohnen und gepflegt zu werden. Bei einem Rundgang konnte ich die Wohnanlage besichtigen und beantwortete im Anschluss die zahlreichen Fragen der rüstigen Rentner.