„Wirtschaft ist nicht alles – aber ohne Wirtschaft ist alles nichts“ mit diesen Worten von Ludwig Erhard hat der CSU Ortsverband Altdorf zu seinem Jahresempfang eingeladen. Als Gastredner kam auf meine Einladung hin ein prominenter Wirtschaftsexperte ins Nürnberger Land: BDI-Präsident Professor Dieter Kempf. Vor einem breiten Publikum mit zahlreichen Vertretern der regionalen Politik und Wirtschaft sprach der gerade neu gewählte Kopf des Bundesverbands der Deutschen Industrie über die aktuellen Fokusthemen der Wirtschaft.
Einen Schwerpunkt setzte Kempf auf die Digitalisierung. Sie sei eine neue Stufe der wirtschaftlichen Entwicklung mit hohen Wachstumspotenzialen. Die Angst vieler Menschen, dass dadurch Arbeitsplätze verloren gehen könnten, teilt er nicht. Viele Arbeitsplätze könne man ohnehin nicht digitalisieren. Aus meiner Sicht ist der Trend zur Digitalisierung gerade für den ländlichen Raum eine große Chance. Deshalb begrüße ich die Anstrengungen der Bundesregierung in diese Richtung – Stichwort Breitbandausbau – sehr. Mit anschaulichen Beispielen aus dem Bereich Handwerk machte Kempf dies deutlich.
Wichtig war BDI-Chef Kempf auch, auf die Gefahren einer zunehmenden „Übersättigung“ der Gesellschaft hinzuweisen. Die Soziale Marktwirtschaft – wie Ludwig Erhard sie sah – sollte wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden. Das sehe ich ebenso. Auch wenn es uns derzeit wirtschaftlich gut geht, dürfen wir nicht blindlings und zulasten künftiger Generationen Wohltaten verteilen. In Kempfs Vortrag durfte der internationale Ansatz am Ende nicht fehlen: Die Entwicklungen in den USA sieht der BDI-Präsident ebenso kritisch für die deutschen Unternehmen wie den Brexit.