CSU-Agrarexpertin Marlene Mortler hält SPD-Parteichef Sigmar Gabriel vor, verantwortungslos Verbraucherängste gegen konventionell produzierte landwirtschaftliche Produkte zu schüren: „Der jüngste Betrug mit falsch deklariertem Fleisch ist kriminell und ein Fall für die Justiz, der nicht klein geredet werden darf. Ihn aber wie Gabriel wider besseres Wissen zu missbrauchen, um pauschal bio gegen konventionell und arm gegen reich auszuspielen, ist unredlich“, sagte die Bundestagsabgeordnete, die auch Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der CSU ist. Gabriel hatte anlässlich des jüngsten Vorfalls von falsch deklariertem Fleisch betont, man dürfe nicht zulassen, dass sich nur noch Besserverdiener gesunde Lebensmittel aus dem Biomarkt leisten könnten.
Mortler: „Bio-Produkte sind entgegen der landläufigen Meinung nicht gesünder als konventionell produzierte, wie zuletzt die Universität Standford erklärt hat.“ Gerade die heimischen Landwirtschaftsbetriebe – ökologische wie konventionelle - unterlägen in ihrer gesamten Produktion hohen Qualitätsstandards. Mortler kritisierte, Gabriel missbrauche den jüngsten Betrugsfall, um landwirtschaftliche Produktionsweisen gegeneinander auszuspielen, die beide in Deutschland ihren berechtigten Platz hätten. Sie stellte zudem klar: „Betrogen wurde hier nicht auf der Erzeuger-, sondern auf der folgenden Verarbeitungsebene.“ Das mache das Problem nicht kleiner, zeige aber, dass Gabriel nicht wirklich an seriöser Aufklärung gelegen sei.
Die CSU-Frau appellierte zugleich an Hersteller und Handel, sich ihrer Verantwortung zu stellen: „Verbraucher verlangen zu Recht sichere, hochwertige und korrekt gekennzeichnete Lebensmittel. Wir müssen mit vereinten Kräften weiter alles tun, um Schwachstellen im System auszumerzen und so kriminellen Machenschaften bestmöglich vorzubeugen.“