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© Valentin Reisser
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Experten diskutierten in Schönberg über Kinderernährung - Kochen sollte zum Familienleben dazugehören

23. Mai 2017

 

Über eine ausgewogene Lebensweise und aktuelle Ernährungstrends diskutierten vier Ernährungsexperten auf Einladung von Marlene Mortler MdB und Norbert Dünkel MdL in der Lebenshilfe Lauf-Schönberg. Ein Fokus der Veranstaltung „Gesund ernähren und fit bleiben – von Kindesbeinen an“ lag auf dem Thema Kinderernährung – für Mortler als Mutter von drei Kindern und mehrfache Großmutter eine echte Herzensangelegenheit. Die Theorie in die Praxis umsetzen konnten die Teilnehmer, darunter Erzieher, Köche und Ernährungswissenschaftler, im Anschluss am abwechslungsreichen Buffet aus der Küche der Moritzberg-Werkstätten.

Nicht nur das Podium war mit Dr. Karl-Josef Eßer von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Prof. Berthold Koletzko vom Dr. von Haunerschen Kinderspital München, MRin Marion Kratzmair vom bayerischen Ernährungsministerium und Dr. Andrea Lambeck von der Initiative „Plattform Ernährung und Bewegung“ (peb) hochkarätig besetzt. Zur Veranstaltung „Gesund ernähren und fit bleiben“ in den Moritzberg-Werkstätten in Schönberg im Nürnberger Land kamen neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern auch Praktiker wie Erzieher, Köche oder Lebensmittel-Einzelhändler. 

Das Thema Ernährung sei, wie die ernährungspolitische Sprecherin der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag Marlene Mortler in ihrem Eingangsstatement erklärte, nicht nur im politischen Berlin präsent, sondern für sie persönlich sehr wichtig. Sie beobachte mit Sorge einen Wandel in den deutschen Küchen: „Zu selten wird in Familien noch zusammen gekocht, immer öfter auf Fertigprodukte zurückgegriffen. Das hat Auswirkungen auf unser soziales Leben und unser Wissen über Ernährung sowie gesundes Essen“, sagte die Politikerin. 

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion pflichtete peb-Geschäftsführerin Dr. Andrea Lambeck aus Berlin Mortler bei: „Ganz viele schauen begeistert die Kochsendungen im Fernsehen und essen nebenbei ihr Fertigmenü aus der Aluschale.“ Dass Kochen wieder ein Bestandteil des Familienlebens werden müsse, betonte ebenso Dr. Karl-Josef Eßer, Generalsekretär der DGKJ in Berlin. Hier brauche es gute Initiativen. Fertiggerichte hingegen wolle er nicht pauschal verurteilen. „Schließlich haben gerade junge Familien wenig Zeit. Aber die Produkte müssen einfach besser werden“, so der langjährige Chef einer Kinderklinik. 

Während manchen die Zeit für gesunde Ernährung fehlt, bestimmt das Thema bei anderen mittlerweile den Alltag. „Essen ist eine neue Art der sozialen Identifikation“, erklärte Professor Berthold Koletzko, Leiter der Abteilung Stoffwechsel- und Ernährungsmedizin, Dr. von Haunersches Kinderspital der Universität München und Vorsitzender der Ernährungskommission. „Essen ist Ausdruck eines persönlichen Lebensstils geworden“, ergänzte Marion Kratzmaier, Leiterin des Referats „Grundsatzangelegenheiten der Ernährung“ im bayerischen Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium in München. „Selbst wenn der Fleischmengenkonsum in Deutschland nur unwesentlich abnimmt und sich derzeit nur rund ein Prozent der Deutschen vegan ernährt, wird der Trend hochstilisiert. Vor allem junge Menschen identifizieren sich immer öfter mit dieser Ernährungsform. Durch den bewussten Fleischverzicht bringen sie zum Ausdruck, dass sie zum Beispiel Massentierhaltung ablehnen und sich für mehr Tierwohl einsetzen.“
Daran sei, so Koletzko, grundsätzlich nichts auszusetzen. Doch restriktive Ernährung berge immer die Gefahr einer einseitigen Ernährung, vor allem bei Kindern. Immer wieder werden Kinder in die Münchner Kinderklinik eingeliefert, die rein vegan ernährt wurden. „Sie leiden unter Krampfanfällen oder Entwicklungsstörungen bis hin zu schweren Gehirnschäden“, warnte der Kinderarzt. 

Einig war sich die Expertenrunde darin, dass die Weichen für eine gesunde Lebensweise bereits vor der Geburt und in den ersten Lebensjahren gestellt werden. „Die ersten 1.000 Tage sind für unser restliches Leben von großer Bedeutung. Alles was in dieser Zeit zugeführt wird oder fehlt, kann Allergien oder Erkrankungen hervorrufen. Vor allem die Schwangerschaft ist entscheidend für die Entwicklung des Kindes. Das betrifft sowohl die Ernährung als auch das Gewicht der Mutter. Hier gilt die Devise: Bewege dich für zwei, esse für einen“, sagte Eßer. 

In den ersten Lebensmonaten eines Säuglings sei Stillen unbestritten das beste Nahrungsmittel, betonte Koletzko. „Muttermilch ist einzigartig in ihrer Zusammensetzung und enthält alle lebenswichtigen Nährstoffe für den Säugling.“ Die immer wiederkehrende Diskussion um schadstoffbelastete Muttermilch, zum Beispiel mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat, hält er für reine Panikmache. „Wer sorgfältig misst, findet in Muttermilch keine Glyphosatverunreinigung“, sagte der Stoffwechselmediziner. 

Kritisch sahen die Diskutanten die vielen Faktoren und Personen, die junge Eltern und gerade junge Mütter beeinflussen. „Zum Beispiel die eigene Mutter, Schwiegermutter, Freundinnen, die Hebamme, der Arzt, Bücher und Publikationen – viele junge Mütter wissen überhaupt nicht mehr, was sie in der Schwangerschaft wirklich beachten müssen“, gab Eßer zu bedenken. Kratzmaier wies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Gesundheits-Apps hin. „Man weiß gar nicht was man glauben soll“, so die Ökotrophologin. Deshalb bietet das bayerische Ernährungsministerium jährlich rund 2.000 Seminare und Workshops für junge Eltern rund um das Thema Essen an. 

Wichtig sei auch, so Eßer und Lambeck, den Eltern klarzumachen, dass Ernährung und Bewegung unweigerlich miteinander verknüpft sind. Als Geschäftsführerin der Plattform für Ernährung und Bewegung e. V. (peb) hob Lambeck hervor, wie wichtig Bewegung für die Gesundheit von Kindern ist: „Nicht alle Kinder dürfen in einer so schönen Umgebung wie hier aufwachsen und können unbeschwert Fahrradfahren und sich austoben. Es sind viele Akteure gefragt, um Kindern Freude an Bewegung zu vermitteln.“ 
Deutschlandweit gibt es zahlreiche Initiativen und Beratungsangebote zur gesunden Ernährung von Kindern wie das „Gesund ins Leben – Netzwerk für junge Familien“ des Bundesernährungsministeriums oder Vorsorgeprogramme. Diese müssten aber noch besser vernetzt und genutzt werden, waren sich alle Teilnehmer einig. Eine Rolle spielen zudem die gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder. Ziel muss laut den Experten sein, Eltern bereits hier über die Themen Ernährung, Bewegung und gesunden Lebensstil zu informieren. Koletzko sieht zudem die Bildungseinrichtungen in der Pflicht: Dort sollten Kinder einmal am Tag ein kostenfreies und gesundes Essen bekommen. 

Bei der anschließenden lebhaften Diskussionsrunde mit dem Publikum erntete der Vorschlag, Ernährung bundesweit als Schulfach einzuführen, großen Zuspruch. Mortler: „Bayern geht hier mit gutem Beispiel voran. Wir sind das einzige Bundesland, das die Bereiche Alltagskompetenz und Lebensökonomie verpflichtend in den Unterricht einbindet. Dabei setzen sich Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse mit Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Haushaltsführung, selbstbestimmtem Verbraucherverhalten und Umweltverhalten auseinander.“ Über weitere Ansätze im Bildungsbereich will sich der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel als Mitglied im Bildungsausschuss mit Kratzmaier in München austauschen. Mortler versprach ebenfalls, Hausaufgaben mit nach Berlin zu nehmen. Sie will gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium prüfen, ob eine Zertifizierung von Gesundheits-Apps im Sinne der DGE – Deutschen Gesellschaft für Ernährung – möglich ist. 

Wie ausgewogenes Essen aussehen kann, demonstrierte das Team der Lebenshilfe nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung. Für ihre Gäste hatten die Köche der Moritzberg-Werkstätten ein buntes Buffet gezaubert, dass zeigte: gesund kann sehr lecker sein.

 

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