Gestern wurde im Europäischen Parlament über einen Einspruch gegen einen Vorschlag der Kommission über sogenannte Reserveantibiotika abgestimmt. Dazu erklärt die Agrar- und Umweltpolitikerin der CSU im Europäischen Parlament, Marlene Mortler:
„Antibiotikaresistenzen kennen keine Grenzen. Ein ganzheitlicher Ansatz von Human- und Veterinärmedizin sowie Umweltwissenschaften ist hier der einzig richtige Weg. Anstatt auf Verbote müssen wir uns auf Lösungen konzentrieren. Selbstverständlich gilt es Reserveantibiotika so sparsam wie möglich einzusetzen. Zum Schutz von Mensch und Tier muss es aber in Ausnahmefällen klar definierte Umstände geben, unter denen solche Antibiotika angewandt werden dürfen. Schließlich muss es möglich sein, unsere Heim- und Nutztiere im Krankheitsfall auch in Zukunft effektiv zu behandeln!“
Der Einspruch wurde von 450 der 686 abstimmenden Mitglieder abgelehnt. Damit wird das Inkrafttreten des Rechtsakts nicht verschoben.
Hintergrund:
Die Europäische Kommission hat im Mai einen Vorschlag für einen delegierten Rechtsakt zur Festlegung der Kriterien für die Bestimmung antimikrobieller Wirkstoffe, die den Menschen vorbehalten werden sollen, vorgelegt. Gegen diesen wissenschaftlich fundierten und ausgewogenen Vorschlag haben Europaabgeordnete der Grünen Einspruch eingelegt. Über diesen Einspruch wurde am 15. September in Straßburg abgestimmt.