Ansbach, 25.09.2019. Europaabgeordnete Marlene Mortler besuchte den Landwirtschaftsbetrieb von Familie Schlötterer in Ansbach, um sich ein Bild von der derzeitigen Stimmung zu machen. Wie zahlreiche andere Bäuerinnen und Bauern hat sich die Familie der Aktion „Grüne Kreuze“ angeschlossen.
Die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament betrachtet die grünen Kreuze als Mahnmal für die Landwirtschaft: „Die Diskussionen um das Tierwohl, das Volksbegehren zum Insektensterben und das Agrarpaket mit der neuen Düngeverordnung und der damit verbundenen Bürokratie haben das Fass nun zum Überlaufen gebracht. Von allen Seiten wird auf die Bauern eingedroschen mit dem Effekt, dass immer weniger junge Leute eine landwirtschaftliche Ausbildung überhaupt beginnen wollen.
Noch nie war die Qualität unserer Lebensmittel so gut und so sicher. Deshalb gilt es jetzt, überall Brücken zu bauen zwischen Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft – auch vor dem Hintergrund, dass die Land- und Forstwirtschaft als einziger Bereich Kohlenstoffdioxid bindet und gleichzeitig unsere Nahrung erzeugt. Ich unterstütze die Aktion, um unserer Politik und Gesellschaft wieder bewusst zu machen, woher unsere Lebensmittel kommen. Denn das Einkaufs- und Ernährungsverhalten der Verbraucher bestimmt im hohen Maße die Produktionsweise unserer Bäuerinnen und Bauern. Und es ist einfach toll, dass sich viele Kollegen aus dem CSU-Bezirksvorstand Mittelfranken anschließen.“
Hintergrund
Am 4. September 2019 haben das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) das sogenannte Agrarpaket verabschiedet. Landwirte, aber auch Interessensvertretungen wie der Bayerische Bauernverband kritisieren, dass damit massiv in die Bewirtschaftung der Betriebe und in das Eigentum eingegriffen werde. Die Produktion von Nahrungsmitteln in Deutschland würde immer mehr erschwert und mit Produktions- und bürokratischen Auflagen belastet. Gleichzeitig würden über Freihandelsabkommen wie dem Mercosur die Grenzen geöffnet, um Lebensmittel mit niedrigeren Standards aus dem Ausland zu importieren.
In vielen landwirtschaftlichen Betrieben gehe immer mehr die Angst um, dass damit jegliche Produktion auf dem Acker und im Stall erschwert und in Einzelfällen nahezu unmöglich gemacht wird. Mit der Aktion „Grüne Kreuze“ wollen engagierte Landwirte im „stillen Protest“ auf das massiv einsetzende Höfe-Sterben aufmerksam machen, von dem vor allem kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe betroffen seien.