Straßburg. In dieser Sitzungswoche hat das Europäische Parlament mit der Europäischen Kommission und Vertretern des Europäischen Rats über das künftige Vorgehen bei kritischen Rohstoffen diskutiert. Die CSU-Europaabgeordnete Marlene Mortler spricht sich für mehr Unabhängigkeit von Drittstaaten und einem nachhaltigen Abbau im In- und Ausland aus.
Computer, Digitalkameras, Energiesparlampen, Windkraftanlagen oder Elektroautos: Für die Herstellung der meisten Güter „des Elektronikzeitalters“ werden Seltene Erden benötigt. Diese und weitere sogenannte kritische Rohstoffe bezieht die Europäische Union zum Großteil aus Drittstaaten. Beim Abbau von Seltenen Erden ist die Europäische Union insbesondere von China abhängig.
„Zum einen müssen wir dringend diese Abhängigkeit verringern. Zum anderen dürfen wir die häufig schwierigen sozialen Bedingungen und erheblichen negativen Umweltauswirkungen beim Abbau der Rohstoffe in Drittstaaten nicht ignorieren. Bei beiden Punkten muss die EU aktiver werden“, fordert Mortler.
„Dazu gehört, dass wir unsere Lieferketten ausweiten, den heimischen Abbau ankurbeln und die Kreislaufwirtschaft fördern. Bei der Diskussion um kritische Rohstoffe geht es um nicht mehr oder weniger als um den Wirtschaftsstandort Europa!“
Die CSU-Europaabgeordnete ist überzeugt: „Recycling alleine kann den Bedarf an kritischen Rohstoffen in der EU nicht decken. Wir müssen Forschung und Innovation forcieren, um umweltfreundliche und nachhaltige Alternativen zu diesen Rohstoffen zu finden. Im Hinblick auf das eben beschlossene „Verbrennerverbot“ ist das besonders wichtig, da wir beispielsweise für die Batterien von E-Autos künftig noch mehr Seltene Erden benötigen.“
Hintergrund:
Als kritisch werden Rohstoffe dann bezeichnet, wenn sie eine große volkswirtschaftliche Bedeutung haben, diese aber einem hohen Lieferrisiko gegenübersteht. Das Europäische Parlament hat bereits im November 2021 einen Initiativbericht zum Thema kritische Rohstoffe verabschiedet.
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