In den vergangenen Monaten wurden im ANIT-Ausschuss zahlreiche Expertinnen und Experten angehört, viele Ideen diskutiert und Lösungen gesucht. Bei den Lösungen waren wir häufig nicht einer Meinung. Wir waren uns aber einig, dass der Schutz von Tieren beim Transport nicht verhandelbar ist.
Alle am Transport beteiligten Akteure müssen dafür sorgen, dass sie die bestehenden Regeln korrekt und vollständig umsetzen. Die Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere liegt daher bei jedem Einzelnen entlang der Kette.
Die Landwirtinnen und Landwirte ziehen die Tiere auf und müssen die Transportfähigkeit und Gesundheit der Tiere garantieren können.
Für viele dieser Landwirtinnen und Landwirte sind Zucht, Aufzucht und der Verkauf ihrer Tiere auch ihr Lebensunterhalt.
So war es auch bei uns auf dem Hof: Erst die Tiere, dann die Familie.
Für die Mehrzahl der Familien und Betriebe in der ganzen EU ist das bis heute so. Sie verlassen sich auf die Transportunternehmen, die „ihre“ Tiere wohlbehalten an ihr Ziel bringen sollen.
Leider haben uns die Bilder und die Berichte in den Ausschusssitzungen häufig Grausames gezeigt.
Die einen setzen Vorschriften um oder übertreffen sogar gesetzliche Standards, die anderen arbeiten als Billiganbieter auf Kosten der Tiere und nehmen Verletzungen und Versorgungslücken in Kauf.
Ich appelliere an die Kommission, dass sie unsere Empfehlungen ernst nimmt!
Wir wollen: Zuallererst eine einheitliche und vollständige Umsetzung der bestehenden Regeln, die Einhaltung der Vorschriften zu Temperaturen und Ruhezeiten, die Priorisierung des Transports von genetischem Material und Schlachtkörpern soweit möglich und den besonderen Schutz von nicht-abgesetzten Kälbern und hochträchtigen Tieren.
Damit setzen wir wichtige Akzente in Europa.
Ich appelliere an die Kommission, auf Basis unserer Vorschläge die bestehende Verordnung zu überarbeiten und damit Rechtssicherheit für die am Transport beteiligten Akteure zu schaffen und den Tierschutz beim Transport zu stärken.
Finden Sie hier die Originalrede im Plenum.
Mehr dazu in meiner Meldung zum Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses.