Herr Präsident, Frau Kommissarin, meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Was erwarten Sie vom 21. Jahrhundert? Diese Frage stellte ich damals Horst Köhler. Es wird das Jahrhundert der Frauen, sagte er. Und ich: Warum? Seine Antwort: Weil sie leidensfähiger sind.
Horst Köhler war unter anderem Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und vier Jahre lang geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds. Bei seinen zahlreichen Afrika-Reisen sprach er sich dafür aus, die Armutsbekämpfung auf dem Kontinent zu einer Hauptaufgabe des IWF zu machen. Und er hat immer mit Respekt und Hochachtung über die Rolle der Frauen dort gesprochen, dafür gekämpft – ein starker Verbündeter, nicht nur heute am Weltfrauentag.
Auch Oksana Sabuschko, die ukrainische Schriftstellerin, hat uns heute hier im Parlament die Augen geöffnet. Putins Bomben, sagt sie, können wir nicht stoppen. Aber wir sind stärker im Geist. Und darum geht es auch im Aktionsplan für die Gleichstellung. Die Gleichstellung der Geschlechter ist nicht nur ein fundamentales Menschenrecht, sondern eine notwendige Grundvoraussetzung für eine friedliche, gedeihende und zukunftsfähige Welt.
So fordern es auch die Vereinten Nationen: die Armutsquote senken, Mehrfachdiskriminierung abbauen, reale Arbeitszeit anerkennen und entlohnen, geschlechtsspezifische Gewalt abbauen, Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern, Förderung von Frauen in Führungsrollen ermöglichen und so weiter. Ich danke allen, die am Bericht mitgearbeitet haben – der Berichterstatterin –, und werde diesem Bericht zustimmen, wenn ich auch nicht gleich in allen Punkten übereinstimme.
Das Video zu meiner Planarrede in Straburg kann hier eingesehen werden.