Eckental, 03. April 2019. Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte? Diesen klimapolitischen Fragen ging der Diskussions- und Kinoabend „Tomorrow“ in den Casino Lichtspielen Eckental nach. Gezeigt wurde der gleichnamige Dokumentarfilm auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Marlene Mortler und den CSU-Kreisverbänden Nürnberger Land und Erlangen-Höchstadt.
Über 100 Zuschauer ließen sich von der preisgekrönten französischen Produktion „Tomorrow“ der Schauspielerin Mélanie Laurent (Inglourious Basterds) und des französischen Aktivist Cyril Dion inspirieren. Auf der Suche nach individuellen Lösungen, um den globalen Klimakollaps zu stoppen, fanden die beiden kreative Beispiele. „Dieser Film verzichtet auf die üblichen Schuldzuweisungen und Weltuntergangsszenarien. Deshalb ist er so herausragend“, sagte Mortler bei der Begrüßung der Kinobesucher.
Vielmehr zeigen Laurent und Dion, welche Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel erfolgreich sein können: Die US-amerikanischen Stadt Detroit begegnete dem Wegfall ihrer Automobilindustrie und damit ihrer Arbeits- sowie Lebensgrundlage mit dem Anbau von eigenen Lebensmitteln mitten in der Stadt. Die dänische Stadt Kopenhagen will hingegen bis 2025 CO2-neutral werden. In Finnland setzt die Politik vor allem auf klimapolitische Bildung.
Im Nachgang diskutierte die Bundestagsabgeordnete mit ihren Gästen rund eine Stunde über deren persönlichen Vorschläge und Erfahrungen für eine nachhaltigere, ressourcenschonende Welt – von einer überfälligen Besteuerung von cleveren Unternehmensgiganten, über mehr Bürgerbeteiligung an der Politik bis hin zur Frage, „Wieso landet mein gelber Sack in China?“.
„Wir brauchen außerdem viel mehr lokale Lösungen“, betonte Mortler. Beispiele aus der Praxis brachten dabei mehrere Junglandwirte aus Mittel- und Oberfranken mit. So stellten die beiden Landwirte Daniel Rupprecht aus Feucht und Peter Bodendörfer aus Kirchensittenbach das Projekt „Blühpatenschaft“ vor. Wer aktiv etwas für den Bienenschutz tun möchte, kann für 50 Euro 100 Quadratmetern intensiv genutztes Ackerland erwerben, das dann für zwei Jahre zu einer Öko-Blumenwiese umgestaltet wird. Bisher sei die Resonanz so gut, dass sie dieses Experiment auf jeden Fall fortsetzen wollen, berichteten die beiden Bauern.
Mortler lobte das Engagement der Landwirte als vorbildlich. „Am Ende dieses spannenden Filmabends bleibt für mich die Frage: Warum sprechen wir eigentlich von Tomorrow wenn doch jeder Einzelne bereits Today im Kleinen anfangen kann?“, sagte die Politikerin abschließend.