Angesichts der vorangegangenen Landtagswahl in Bayern, der bevorstehenden Europawahl im Mai 2019 und nicht zuletzt des Ehrengastes, CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, versprach die Landesversammlung der Frauen Union in München spannend zu werden. Dabei ließ es sich die FU nicht nehmen, mit ihren Forderungen ein Signal an die eigene Partei senden – zum Beispiel für mehr Frauen in der Politik. Denn „Wer als Frau nichts fordert, wird beim Wort genommen.“
Vor allem der geringe Frauenanteil in der neuen Landtagsfraktion stieß bei den Mitgliedern der FU auf Kritik. Gastrednerin Annegret Kramp-Karrenbauer betonte, dass Frauen nicht nur angesprochen und vertreten werden wollen. „Frauen wollen Frauen wählen“, so die CDU-Generalsekretärin. Die FU-Landesvorsitzende Dr. Angelika Niebler erklärte, dass ein Ergebnis wie in Bayern für eine Volkspartei nicht tragbar sei. Mit großer Mehrheit sprachen sich die Delegierten dafür aus, das Nominierungsverfahren für Stimmkreisbewerber innerhalb der CSU so zu ändern, dass die Ergebnisse von Aufstellungsversammlungen nur dann bindend sind, wenn je mindestens 40 Prozent Männer und Frauen stimmberechtigt sind.
Weiterhin mahnte die CDU-Generalsekretärin in ihrer Rede eine kritische Auseinandersetzung mit den politischen Inhalten der Grünen an. Für die beiden Schwesterparteien der Union sei es zudem zwingend, sich gegen den linken und den rechten Rand abzugrenzen und als lebendige Volksparteien die notwendige Themenvielfalt und vor allem die Alltagsthemen der Menschen im Blick zu behalten.
Selbstkritisch äußerte sich auch CSU-Generalsekretär Markus Blume zum Ergebnis der Landtagswahl. Er versprach, dass die CSU nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen nicht zur Tagesordnung übergehen werde. Es bestehe kein Zweifel daran, dass die CSU „jünger und weiblicher“ werden müsse, so Blume.