Die CSU-Agrarexpertin und Vorsitzende der AG Landwirtschaft der CSU, Marlene Mortler, hält den Grünen vor, bewusst Wahlkampf zu Lasten und auf Kosten der Bauern zu machen: „Es ist ein starkes Stück später Erkenntnis, wenn Niedersachsens neuer Agrarminister Meyer nach seinem Wahlkampfgetöse gegen die Landwirte jetzt lapidar anmerkt, 90 Prozent produzierten aus seiner Sicht nachhaltig und gesetzeskonform und der Großteil der 40.000 Familienbetriebe habe mit Massentierhaltung und mangelndem Tierschutz gar nichts am Hut“, sagte Mortler. „Erst macht er schwarz-weiß malend Stimmung gegen den Berufsstand, um dann, kaum gewählt, zu merken, dass es nur mit den Bauern geht, die im Übrigen ja eigentlich fast alle nachhaltig arbeiteten“, sagte Mortler. Während er dies zu Recht nunmehr erkenne, mache seine Partei auf Bundesebene – etwa auf youtube - munter weiter pauschal Stimmung gegen die Arbeit der heimischen Bauern.
Mit Blick auf die aktuell von Grünen und Ökoverbänden ins Feld geführte Kritik an Bundesagrarminiserin Aigner, sagte Mortler, es sei falsch zu behaupten, sie fördere die Massenproduktion und ihre Politik diene nicht dem Umweltschutz. Allein in Aigners Amtszeit seien die Fördersätze für ökologischen Landbau im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik zweimal gesteigert worden. Mortler hob ferner hervor, allein in Bayern leisteten Bauern auf jedem dritten Hektar landwirtschaftlicher Fläche Umweltleistungen über die Agrarumweltprogramme hinaus. Entscheidend für die künftige Agrarpolitik ist laut Mortler eine realistische Markteinschätzung, nicht ein rein ideologisch motiviertes Wunschkonzert. „Eine einseitig schwarz-weiß malende Wahrnehmung der Leistungen unserer Bauern à la Bio ist gut und konventionell ist schlecht, machen wir nicht mit“, sagte Mortler. Die Maxime bei der Verbraucheraufklärung in Sachen Lebensmitteleinkauf müsse vielmehr heißen: „Regional, saisonal, bedarfsgerecht.“