CSU-Agrarexpertin Marlene Mortler sieht im Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu Spuren gentechnisch veränderter Pflanzen in Honig auch eine Chance für Deutschlands Imker: „Sie sollten die aktuelle Debatte nutzen, um den Wert ihrer Arbeit herauszustellen und um angemessene Preise durchzusetzen.“ Dies eröffne die Möglichkeit, das Imkern hierzulande wieder attraktiver zu machen, urteilte Mortler. Die CSU-Frau hob hervor, deutscher Honig sei von dem Gerichtsurteil so gut wie nicht betroffen. „In Deutschland ist lediglich auf zehn Hektar Fläche der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zulässig. Das entspricht gerade einmal rund 0,0000006 Prozent der gesamten von deutschen Bauern bewirtschafteten Fläche.“
Mortler stellte klar, die Leistungen der heimischen Imker seien unerlässlich. Sie sprach sich vor diesem Hintergrund für ein stärkeres Engagement bei der Nachwuchsgewinnung aus. „Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sollte mit einer Image-Kampagnen für das Imkern werben“, forderte Mortler. Als gutes Beispiel zur Imagesteigerung wertete sie das Blühstreifenprogramm der deutschen Landwirtschaft: „Es ist gut für Bienen und Hummeln, trägt zur Artenvielfalt bei und ist noch dazu eine Wohltat fürs Auge“. Ebenfalls zur Imageförderung und zur Sensibilisierung für das Thema geeignet sind Mortler zufolge Maßnahmen, die Imkern als trendiges Hobby bewerben, wie dies etwa beim so genannten „urban beekeeping“, der Honigproduktion in der Großstadt, der Fall sei.