BRÜSSEL: Durch den Ukrainekrieg drohen Produktionsausfälle von bis zu 25 Millionen Tonnen Weizen. Wenn Putin russisches Getreide als Waffe einsetzt, kann sich diese Fehlmenge verdoppeln.
Das Signal an die Märkte und an Putin muss sein: Die EU hält dagegen, wir produzieren nachhaltig mehr und legen kein Ackerland zwangsweise still.
„Whatever it takes!“
Es geht um die Bekämpfung einer drohenden Hungersnot durch Exportausfälle nach Afrika.
Der heute angenommene gemeinsame Entschließungsantrag „zu dem Erfordernis eines vordringlichen Aktionsplans der EU zur Sicherstellung der Ernährungssicherheit inner- und außerhalb der EU in Anbetracht des russischen Einmarschs in die Ukraine“ ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch sind weitere Maßnahmen notwendig.
Hintergrund:
Auf Grundlage der neuen Agrarreform müssten ab 2023 4% des Ackerlandes stillgelegt werden. Für Deutschland sind das 450 000 Hektar. Mindestens die Hälfte eignet sich für den Getreideanbau, worauf 1 Millionen Tonnen Weizen geerntet werden könnten. In Deutschland ist vorgesehen, eine zusätzliche Still-legung von weiteren 100 000 Hektar mit 130 Mio. € zu vergüten.
Das heißt, der Landwirt bekommt für den Nichtanbau von Getreide eine Ent-schädigung in Höhe von ca. 15€ die Dezitonne.
Die Zahlen für die EU: 4 Millionen Hektar Stilllegungsfläche mit einer Produkti-onskapazität von 10 Millionen Tonnen Weizen. Weizenexporte Weizenimporte Russland 30 Mio. Tonnen Ägypten 12 Mio. Tonnen Ukraine 25 Mio. Tonnen Algerien 7,5 Mio. Tonnen Marokko 5 Mio. Tonnen