Brüssel. Die Europäische Chemikalienagentur der EU, kurz ECHA, stellt derzeit Kalkstickstoff als Stickstoffdünger aufgrund seiner besonderen Vorsicht bei der Anwendung für Mensch und Umwelt in Frage. Dazu erklärt die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament, Marlene Mortler MdEP:
"Für unsere bestens ausgebildeten Landwirte ist es selbstverständlich, dass sie Handschuhe und Staubschutzmasken beim Umgang mit Kalkstickstoff tragen müssen. Es geht hier also nicht um Vermutungen, sondern um Fachlichkeit. Und es geht um die Zukunft von bewährten Maßnahmen.
Landwirte wenden Kalkstickstoff seit 100 Jahren an und kennen seine Eigenschaften. Wenn Politik und Wissenschaft nun auch noch gute fachliche Praxis in Frage stellen, verlieren unsere Praktiker immer mehr den Glauben an diese Institutionen. Das dürfen wir nicht befördern!"
Hintergrund
Kalkstickstoff wurde bereits vor über 100 Jahren entdeckt und wird seitdem als lang bewährter hochwertiger Stickstoffdünger eingesetzt. Der reichlich enthaltene Kalk und die spezielle Stickstoffform machen Kalkstickstoff einzigartig und zu einem wichtigen Nährstofflieferanten und Bodenverbesserer, insbesondere für den Gemüseanbau und für Grünland. Der Dünger liefert den Pflanzen den so wichtigen Nährstoff Stickstoff und versorgt zugleich den Boden und die Pflanzen mit Calcium. Das verbessert die Bodenstruktur und bewahrt den Boden vor zu niedrigen pH-Werten.
Die ECHA, die Europäische Chemikalienagentur der EU, regelt die technischen, wissenschaftlichen und administrativen Aspekte bei der Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien. Aufgrund seiner besonderen Vorsicht bei der Anwendung stellt die Chemikalienagentur Kalkstickstoff gerade in Frage.