Nachhaltigkeit ist ein Begriff der untrennbar mit der Land- und Forstwirtschaft verbunden ist. Hans Carl von Carlowitz wusste schon 1713, dass man nur so viel Holz schlagen darf, wie durch planmäßiges Aufforsten wieder nachwachsen kann. Als EVP und damit Partei der Landwirtinnen und Landwirte haben wir das schon lange erkannt. Nun war es an der Zeit, im Rahmen der Plenartagung in Straßburg noch deutlicher darauf hinzuweisen, dass wir eben diese Beiträge honorieren müssen anstatt unsere Bäuerinnen und Bauern mit immer mehr und komplizierteren Vorschriften zu belasten.
Anstatt Landwirtinnen und Landwirte unter Generalverdacht zu stellen und ihnen zu erklären, dass sie keine Ahnung von ihrem Beruf hätten, müssen wir ihnen zuhören. Ihre Innovationskraft und ihre aktive Rolle beim Green Deal sind entscheidend. Eine moderne Landwirtschaft gelingt dann am besten, wenn Politik mit ihr und nicht gegen sie arbeitet. Die Devise muss lauten: Kooperation statt Konfrontation! So wird auch der Beruf für Junglandwirte wieder attraktiv. Mit dieser Wertschätzung im Rücken motivieren wir sie, am Ball zu bleiben und ihr Bestes zu geben. Sie sichern nicht nur unsere Ernährung, sondern auch unsere Zukunft. Ich hoffe sehr, dass den Vertretern der EU-Kommission und allen Dauer-Kritikern am Mittwoch ein Licht aufgegangen ist. Denn Landwirtschaft ist in der Praxis schon weiter als die EU-Kommission in der Theorie.
Neben dieser Kerndebatte stand auch ein Bericht zum EU-Schulmilchprogramm auf der Agenda. Die EU fördert im Zeitraum von 2017-2023 die Verteilung von Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukten an Schulen und unterstützt zugehörige Bildungsmaßnahmen. Damit soll sichergestellt werden, dass Kinder notwendige Nährstoffe erhalten und ein gesundes Ess- und Ernährungsverhalten entwickeln können. Auf nationaler Ebene sind die durchführenden Partner häufig mit komplizierten Regeln konfrontiert, was die Effizienz des Programms laut einer Folgenabschätzung der Kommission erheblich mindert. Mit dem vorliegenden Bericht sollen die administrativen Hürden gesenkt werden und die Reichweite des Programms verbessert werden. Zu Beginn des Förderzeitraums haben 20 Millionen Kinder in der EU von diesem Programm profitiert, das entspricht ca. 20% aller Kinder in den Mitgliedsstaaten. Für viele dieser Kinder stellt die Schulmilch einen wichtigen Teil des Ernährungsplans dar. Gott sei Dank nutzen wir auch in Bayern diese Möglichkeiten intensiv.