Jedes achte Lebensmittel und damit Produkte im Wert von rund 235 Euro wirft jeder von uns jedes Jahr weg. Vieles davon originalverpackt und ungenutzt. Das will die Initiative „Zu gut für die Tonne“ und der gleichnamige Wettbewerb des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) ändern. Auf meine Initiative hin hat sich in diesem Jahr die „Laufer Mühle“, eine soziotherapeutische Einrichtung für Suchthilfe in Mittelfranken beworben und in den Kreis der Nominierten geschafft. Bei der Abschlussveranstaltung in Berlin traf ich einen Teil des Teams von Geschäftsführer Michael Thiem und konnte ihnen persönlich zu dieser Würdigung ihrer Arbeit gratulieren.
Pro Woche holen die Helferinnen und Helfer der Laufer Mühle etwa acht Tonnen Lebensmittel ab, sortieren sie und verwerten sie neu. Einen Teil davon verteilt das gemeinnützige Unternehmen an suchtkranke, psychisch kranke und langzeitarbeitslose Menschen sowie an Asylbewerber. Zudem beliefert der Betrieb eine heimische Mittelschule mit einem Schulfrühstück aus den geretteten Lebensmitteln. Für die hauseigenen Betriebe werden Obstsalate und Obstkörbe bereitgestellt. Unter dem Motto „Gesundheit am Arbeitsplatz“ gehen sie an die eigenen Beschäftigten. Was übrig bleibt, wird für die Herstellung von Marmeladen und Säfte verwendet, die in den Läden der Laufer Mühle verkauft werden.
Seit neun Jahren gibt es das Projekt. Mittlerweile verwertet der Betrieb rund 80 Prozent der dabei geretteten Lebensmittel. Der Rest geht als Futter an Nutztiere oder wird kompostiert. Das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Spendengelder. Was durch den symbolischen Verkauf eines Lebensmittelkorbes im Wert von zwei Euro eingenommen wird, fließt komplett in den Unterhalt der Projektarbeit.