Lauf. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt. Zu dieser Auszeichnung gratuliert Marlene Mortler, CSU Agrar- und Ernährungspolitikerin sowie Europaabgeordnete für Mittelfranken, den Antragsstellern.
„Wer schon einmal mit dem Flugzeug in Nürnberg gelandet ist, kennt das wunderbare Bild der unzähligen Weiher Frankens aus der Vogelperspektive. Bei mir weckt dieser Anblick jedes Mal ein Gefühl von Heimat. Und wie das Schäufele gehört auch der Karpfen zu den fränkischen Nationalgerichten. Ich freue mich daher umso mehr, dass es dem Landesfischereiverband Bayern gemeinsam mit dem Verband Bayerischer Berufsfischer sowie mit großem Zutun des ehemaligen Vorsitzenden der ARGE Fisch Tirschenreuth, Hans Klupp, gelungen ist, die bayerische Teichwirtschaft als bundesweites Immaterielles Kulturerbe anerkennen zu lassen.
Fischteiche leisten einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung unserer einzigartigen und charakteristischen fränkischen Natur- und Kulturlandschaft und sind ein wichtiger Bestandteil unserer Landwirtschaft. Für uns als Verbraucher erzeugen die Teichwirte ein besonders nachhaltiges, gesundes und traditionsreiches Lebensmittel. So blickt die Karpfenteichwirtschaft auf eine über 1000 Jahr alte Tradition zurück. Bayern, mit Schwerpunkten in Ober- und Mittelfranken sowie der Oberpfalz, ist dabei bundesweit die größte Karpfen-Erzeugerregion: Auf einer Gesamtfläche von rund 20.000 Hektar werden mehr als die Hälfte der deutschen Karpfenmenge produziert. Der Fisch, als doppelt gebackene fränkische Spezialität, zählt außerdem zu meinen Leibspeisen.
Neben der Erzeugung von leckeren und naturnahen Lebensmitteln sind die Teiche auch für die Natur und die Umwelt von großer Bedeutung. So tragen sie zur Grundwasserneubildung bei und dienen als Wasserrückhaltebecken. Für Tier- und Pflanzenarten bieten die Fischteiche sichere Rückzugsräume.
Bild: 2017 Robert Schmitt