Hersbruck. Die Europaabgeordnete Marlene Mortler besuchte gemeinsam mit der Vorsitzenden der Frauen Union Burgthann, Petra Rathjen, das Sigmund-Faber-Haus in Hersbruck. Dort tauschten sie sich mit Heimleiter Dr. Stephan Abt über die aktuelle Situation bei den Pflegefachkräften aus.
Das Sigmund-Faber-Haus bietet 98 Seniorinnen und Senioren einen Pflege- und Betreuungsplatz. Dabei stünden die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Bewohners und jeder Bewohnerin ganz oben, wie Heimleiter Abt gegenüber Mortler und Rathjen betonte. „Fachliche Kompetenz der Mitarbeitenden und die Wertschätzung gegenüber den zu Betreuenden spielen in unserer Einrichtung die tragenden Säulen. Die größte Herausforderung für uns besteht derzeit darin, genügend qualifiziertes Personal einstellen zu können“, berichtete Abt.
Einrichtungen der Alten- und Gesundheitspflege stehen zwei großen Herausforderungen gegenüber. Zum einen nehme der Anteil von Zeitarbeitenden in der Pflege zu, bestätigte Abt. „Als Arbeitgeber zahlen wir für die Leiharbeit deutlich mehr als für Festangestellte. Diese Mehrkosten werden nicht abgefangen, können aber irgendwann von den Heimen nicht mehr geschultert werden. Was bleibt, sind zu wenige Pflegekräfte und am Ende die Stilllegung von Betten.“
Ein weiteres Problem bei der Personalgewinnung betrifft die Bürokratie bei der Einstellung von ausländischem Personal. „Wir hätten genügend Fachkräfte aus dem Ausland“, schilderte der Heimleiter. Der Aufwand im Zusammenhang mit Visa und Aufenthaltstiteln stelle aber zum Teil so hohe Hürden dar, dass viele Einrichtungen davor kapitulierten.
„Das Sigmund-Faber-Haus ist nur eine Einrichtung von vielen, die diesen Herausforderungen gegenübersteht“, war sich Mortler in Hersbruck bewusst und sicherte zu: „Wir müssen diese Hindernisse konsequent angehen. Dafür setze ich mich auch ganz persönlich ein.“