Zum ersten Mal nahm der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), QU Dongyu, an einer Sitzung des Entwicklungsausschusses des Europäischen Parlaments teil. Seine Botschaft an uns: Wir brauchen eine global koordinierte und kohärente Strategie, um zu verhindern, dass die Corona-Krise eine Nahrungsmittelkrise auslöst. Denn bereits vor der Pandemie war die Situation schon kritisch: Weltweit waren 2019 fast 690 Millionen Menschen unterernährt. Die Themen Lebensmittel und Ernährung müssen also nach wie vor ganz oben auf unserer politischen Agenda stehen. Aber auch Partnerschaften zwischen der FAO, der Europäischen Union und Parlamentariern aus der ganzen Welt seien von großer Bedeutung.
Mein Appell zur Verbesserung der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit war ebenso wichtig wie überfällig: verstärkte Investitionen in die Landwirtschaft, einschließlich Investitionen zur Steigerung der Produktivität der Landwirtschaft und in die Lebensmittelversorgungssysteme. Mehr Produktivität heißt immer: wie können wir auf weniger Fläche mehr und trotzdem Ressourcenschonend, also nachhaltig produzieren. Forschung in Innovation und modernste Technik sind eine Daueraufgabe. Hier könnte Europa mit seinem Green Deal und der Farm to Fork-Strategie eine Führungsrolle übernehmen. Angesichts der internationalen Dimension müssen wir aber auch die Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung, insbesondere für Jugendliche und Frauen, erhöhen. Zu viel Geld fließt noch immer in zu wenige Kanäle. Und genau das muss sich ändern!