Brüssel. Als Reaktion auf die seit Monaten stattfindenden Kundgebungen deutscher Landwirte plant die Große Koalition ein milliardenschweres Unterstützungspaket. Zum heutigen Beschluss des Koalitionsausschusses erklärt die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament, Marlene Mortler MdEP:
„Ich begrüße sehr, dass die lauten Protestrufe unserer Bäuerinnen und Bauern nun auch auf Bundesebene gehört werden. Was sie fordern, ist aber nicht noch mehr Geld, sondern endlich mehr Fairness und Wertschätzung für ihren gesellschaftlichen Beitrag.
Unsere Landwirte haben es satt, ständig als Buhmänner der Nation hingestellt und durch immer neue Auflagen in ihrer Arbeit behindert zu werden. Gerade mit Blick auf die aktuelle Diskussion um die Düngeverordnung sollten die deutsche und europäische Politik die berechtigten Bedenken der Bäuerinnen und Bauern ernst nehmen.
Es geht um die Zukunft unserer Landwirte. Sie brauchen geeignete Rahmenbedingungen, um ihre Betriebe aus eigenem Antrieb wirtschaftlich führen zu können. Die angekündigten Milliardenhilfen werden nur den Graben zwischen der Landwirtschaft und den Verbraucherinnen sowie Verbrauchern weiter vertiefen. Dabei sitzen wir in einem Boot: Wir alle wollen, dass uns auch künftig Nahrungsmittel aus der Region zur Verfügung stehen, unsere Landschaft gepflegt wird und nachwachsende Rohstoffe vom heimischen Acker für klimaneutrale Bilanzen sorgen.”
Hintergrund
Im Streit um die geplante Verschärfung der Düngeverordnung plant die große Koalition, Landwirten mit der "Bauernmilliarde" finanziell unter die Arme zu greifen. Um die Landwirte bei dem anstehenden Transformationsprozess zu unterstützen, werde man innerhalb von vier Jahren insgesamt eine Milliarde Euro für Agrarumweltprogramme und Investitionen zur Verfügung stellen.