Als „gutes und wichtiges Signal“ hat CSU-Agrarexpertin Marlene Mortler den fraktionsübergreifenden Antrag von Union/FDP/SPD und Bündnis 90/Die Grünen zum Thema „Lebensmittelverluste reduzieren“ gewertet. „Die erschreckende Verschwendung genusstauglicher Lebensmittel ist nicht länger hinnehmbar. Wir können sie nur mit vereinten Kräften erfolgreich bekämpfen“, sagte Mortler. Sie begrüßte vor diesem Hintergrund den am Donnerstag in den Deutschen Bundestag eingebrachten Antrag, der die Bundesregierung zum Gegensteuern auffordert. „Erklärtes Ziel ist die Halbierung der Verluste bis 2020“, sagte Mortler. „In Entwicklungsländern wird zu Beginn, in Europa am Ende der Warenkette am meisten verschwendet. Hier müssen wir ansetzen“, mahnte die CSU-Frau. „Wir müssen wieder lernen, Lebensmittel als Mittel zum Leben wertzuschätzen. Am meisten bewegen können wir in Deutschland mit besserer Verbraucheraufklärung und -information“, urteilte Mortler. Mit der Aktion „Was gehört wohin“ leisteten etwa die Landfrauen bereits heute einen „tollen Beitrag“.
Der jetzt eingebrachte Antrag appelliert an die Bundesregierung, mit der Wirtschaft branchenspezifisch Zielmarken zur Abfallreduzierung zu vereinbaren. Zudem sollen regionale Lebensmittelproduktions- und Vermarktungsstrukturen ebenso wie die Forschung gestärkt werden. Die Bundesregierung wird aufgefordert, auf EU und nationaler Ebene, Handels- und Qualitätsnormen zu hinterfragen, die die Entstehung von Abfall begünstigen können. Sie soll sich zudem bei den Ländern dafür einsetzen, „dass die Themenfelder Wertschätzung und verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln sowie die weltweiten sozialen und ökologischen Folgen von Lebensmittelverschwendung in die Bildungsarbeit der Schulen und Kindertagesstätten aufgenommen werden.“ Die Bundesregierung soll die Verantwortlichen in Erzeugung, Verarbeitung, Gastronomie und Handel auffordern, Konzepte zu entwickeln, um der Entstehung von Lebensmittelabfällen entgegenzuwirken. „Das Hotel- und Gaststättengewerbe hat mit einer Checkliste die 1,2 Millionen Beschäftigten der Branche für das Thema sensibilisiert“, sagte Mortler. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der Anfang ist gemacht, hier müssen wir weitergehen.“