Eine gute funktionierende Demokratie ist darauf angewiesen, dass sich ihre Bürger ehrenamtlich einbringen. 23 Millionen Menschen in Deutschland tun dies bereits. Viele davon in meinem Wahlkreis. Ihnen gebührt Dank und Respekt! Ohne sie wäre auch meine Heimatregion um vieles ärmer. Daher an dieser Stelle einmal mehr, meinen herzlichsten Dank an all die, die sich freiwillig in unsere Gesellschaft einbringen, sei es bei Rettungsdiensten, in Vereinen, der Jugend- oder Seniorenarbeit, im Unternehmen oder an vielen anderen Stellen mehr.
Auch die Bundesregierung ist sich der gesellschaftlichen Bedeutung des Ehrenamtes bewusst. Das Bundeskabinett hat daher jetzt den Ersten Engagementbericht beschlossen und dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Sein Titel: "Für eine Kultur der Mitverantwortung".
Worum geht es in diesem Bericht? Er besteht aus einem umfassenden allgemeinen Teil sowie dem Schwerpunktthema "Bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen". Er bietet eine ökonomische Analyse, stellt die Situation und Entwicklung des Engagements in Deutschland dar und gibt neue Impulse und wichtige Handlungsempfehlungen.
"Bürgerschaftliches Engagement ist kein 'weiches' Thema sondern gehört zum harten Kern einer zeitgemäßen Gesellschaftspolitik. Eine Kultur der Mitverantwortung kann nur in einem ausgewogenen Miteinander von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gelingen", betonte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder in Berlin.
Unter Privatpersonen setzt sich gut jeder Dritte in Deutschland für die Gesellschaft ein, was etwa dem europäischen Durchschnitt entspricht. Thematischer Schwerpunkt des Berichts ist aber das bürgerschaftliche Engagement von Unternehmen.
64 Prozent aller Unternehmen engagieren sich bereits ehrenamtlich. Ihr Engagement entspricht einem finanziellen Gegenwert von elf Milliarden Euro jährlich. Unterstützt werden Vereine, Verbände, soziale Einrichtungen oder Stiftungen, zumeist im direkten lokalen oder regionalen Umfeld.
Vorsitzende der Sachverständigen-Kommission für den Engagementbericht war Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Er unterstrich, dass das Engagement der Unternehmen eher "robust" sei. Der Großteil engagiere sich "mittelfristig" und mache das Engagement nicht von konjunkturellen Gegebenheiten abhängig.
Die Bundesregierung, betonte Schröder, sehe sich durch den Engagementbericht bestätigt, dass neben Staat und Zivilgesellschaft auch Unternehmen "eine herausragende Rolle" bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen spielten: "Deshalb werden wir die Empfehlung der Kommission aufgreifen, die Unternehmen durch Anlaufstellen im Rahmen unserer strategischen Partnerschaften mit der Wirtschaft zu unterstützen."
Zudem möchte die Bundesregierung die Vereinbarkeit von Beruf und ehrenamtlichem Engagement verbessern. Zu diesem Zweck sollen Unternehmen, die sich in dieser Hinsicht besonders einsetzen, mit einem Güte-Siegel ausgezeichnet werden. Das Siegel soll zusammen mit Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Ländern und Kommunen, Sozialverbänden, Kirchen und dem Deutschen Olympischen Sportbund vergeben werden.
Weitergehende Informationen zu dem Bericht finden Sie hier.