Zur aktuellen Debatte über das Thema Fleischsteuer äußert sich Marlene Mortler MdEP:
“In Notzeiten galten die Landwirte als die Größten, die Ackerland, Ochs und Esel besaßen. Dieses Bild hat sich gedreht: Denn heute scheint man der größte Ochs zu sein, wenn man für die Sicherstellung der Ernährung im eigenen Land sorgt. Oder wie lässt sich der jüngste Sommerloch-Vorstoß sonst erklären, der eine höhere Mehrwesteuer auf Fleisch fordert.
Die Zauberformel für eine ausgewogene Ernährung lautet: abwechslungsreich, regional, saisonal und bedarfsgerecht. Diese beinhaltet auch Fleisch. Als Verbraucherin und Hauswirtschafterin weiß ich, dass es an uns Konsumenten liegt, zu entscheiden, was uns und unserer Umwelt guttut, und müssen unser Einkaufs- und Ernährungsverhalten entsprechend überdenken.
Ich zeige ganz klar der Politik die rote Karte, wenn sie unseren Bäuerinnen und Bauern im eigenen Land immer mehr abverlangt, aber gleichzeitig Freihandelsabkommen wie z.B. mit dem Mercosur zu Lasten der heimischen Produzenten groß feiert. Wir brauchen wieder mehr Ehrlichkeit in der Politik. Unsere heimischen Landwirte verdienen unser Vertrauen.”
Hintergrund
Um die Haltung von Nutztieren in Deutschland zu verbessern, hat der Deutsche Tierschutzbund die Bundesregierung zu einer Extraabgabe auf Fleisch aufgefordert. Verbandspräsident Thomas Schröder sagte: „Parallel zur CO2-Steuer brauchen wir auch eine Fleischsteuer.“ Mit den Einnahmen könnte der Umbau der Ställe finanziert werden. Pro Kilo Fleisch, Liter Milch oder Eierkarton seien es „nur wenige Cents“, argumentieren die Tierschützer.