Straßburg. Anlässlich der heute stattfindenden Kundgebung von Landwirten vor dem Brandenburger Tor in Berlin erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AG ELF) der CSU, Marlene Mortler MdEP:
„Der mit Abstand größte Wunsch der Initiative ‚Land schafft Verbindung‘ ist Wertschätzung. Die Tatsache, dass manche Landwirte mehr als vier Tage unterwegs sind, um in Berlin deutlich zu machen, wie wichtig ihr Anliegen ist, zeigt den Ernst der Lage. Wenn man wie ich die Sprache der Landwirte spricht, dann kennt man auch ihre Seele. Und Ihnen geht es nicht nur um ein gesichertes Einkommen. Vielmehr treibt sie die Sorge um, dass sie, egal was und wie sie es machen, als Buhmänner der Nation hingestellt werden und bei ihnen alles abgeladen wird, was in der Umwelt und Lebensmittelversorgung nicht richtig läuft. Dabei sind unsere landwirtschaftlichen Erzeugnisse so gut und so sicher wie noch nie. Doch das wird in der Diskussion vollkommen ausgeblendet. Es wird auch ignoriert, dass sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln immer weiter reduziert. Dieser aber ist dann notwendig, um Pflanzen gesund zu halten – egal, ob in traditionell oder biologisch wirtschaftenden Betrieben. Ich habe daher volles Verständnis für den Unmut unserer Bäuerinnen und Bauern – denn es geht um nichts weniger als die Zukunft unserer jungen Bäuerinnen und Bauern sowie um eine gesicherte Nahrungsmittelversorgung vom heimischen Hof. Dass viele Nicht-Landwirte diese großartige Aktion aktiv unterstützt haben, lässt hoffen. Das sollten bestimmte NGOs und die doppelzüngigen Grünen endlich anerkennen“, so die Europa-Abgeordnete.
Hintergrund
Die Bewegung „Land schafft Verbindung“ ist Anfang Oktober 2019 entstanden. Landwirte, aber auch Akteure der vor- und nachgelagerten Bereiche der Landwirtschaft, kritisieren vor allem das Agrarpaket der Bundesregierung und das geplante Insektenschutzprogramm und befürchten wirtschaftliche Einbußen. Zudem wollen sie das Ansehen ihres Berufsstands verbessern. Bereits vor knapp zwei Wochen hatten Landwirte, unter anderem aus Norddeutschland, mit rund 3500 Traktoren in Hamburg protestiert. Vertreter der Bauern hatten den dort tagenden Umweltministern der Länder eine Resolution übergeben. Darin forderte das Aktionsbündnis die Politiker auf, mehr auf Kooperation und Freiwilligkeit im Natur- und Umweltschutz zu setzen, statt auf neue Verbote und Konfrontation.