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Weltwassertag 2020: Wassersektor muss sich an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen

20. März 2020

Brüssel. Im Vorfeld des Weltwassertags am 22. März erklärt die Europa-Abgeordnete und Agrarpolitikerin Marlene Mortler MdEP:

"Wasser ist nicht nur ein Allgemeingut. Vielmehr ist Wasser die Grundlage des menschlichen Lebens. Wir setzen uns daher auf EU-Ebene laufend gegen die Privatisierung des Wassers ein und fordern, dass die Trinkwasserversorgung in öffentlicher Hand bei den Kommunen bleibt."

Besonders kritisch sieht Mortler die privatisierte Wasserversorgung in Chile. "Chile ist das einzige Land der Welt, in dem die Wasserversorgung zu beinahe 100 Prozent privatisiert ist. Gerade in schweren Dürreperioden leiden Kleinbauern unter den Folgen der privatisierten Wasserversorgung. Wasser gilt demnach als frei handelbare Ware unabhängig vom Landbesitz. Deshalb konzentrieren sich die Wasserrechte mittlerweile in den Händen weniger Großunternehmer aus dem Agrar-, Bergwerks- und Forstwirtschaftssektor. Dabei sollte Wasser ein Menschenrecht sein und kein Geschäft", so die EU-Politikerin.

Gerade den Landwirten sei Mortler zufolge viel daran gelegen, unsere natürlichen Ressourcen zu schonen. "Die vergangenen trockenen Sommer haben gezeigt, dass auch ein wasserreiches Land wie Deutschland vor Veränderungen steht. Das bedeutet für den Wassersektor, dass er sich an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen muss. Dazu muss zum Beispiel der Druck auf die Wasserressourcen – insbesondere in Regionen mit Wasserknappheit – mit einem effizienteren Umgang deutlich verringert werden. Der zukünftige Wasserverbrauch kann zum Beispiel mit einer verstärkten Regenwassernutzung zur Bewässerung, mit geänderten Bewirtschaftungsmethoden in der Landwirtschaft oder neuen Regenwasserspeichern reduziert werden, um den Landschaftswasserhaushalt nachhaltig funktionsfähig zu erhalten", betont Mortler.

Weiterhin setzt sich die CSU-Politikerin für den Genuss von Leitungswasser ein. "Dank der Trinkwasserverordnung wird unser Leitungswasser sehr streng kontrolliert. Wir verfügen hier also über das Privileg, Wasser mit top Qualität einfach aus dem Hahn zu bekommen. Und neben Plastikmüll und CO2 spart das auch noch Geld", so die Agrarpolitikerin abschließend.

Hintergrund

Der „Weltwassertag“ wurde im Jahr 1992 von der UN-Generalversammlung in einer Resolution beschlossen und findet seit dem jedes Jahr am 22. März statt. In diesem Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Wasser und Klimawandel“. Damit möchten die Vereinten Nationen zeigen, wie eng die Themen Wasser, Natur und Klimawandel verzahnt sind.