Großviehberg/Hersbruck. Während die Europäische Union noch immer darüber diskutiert, wie die „Farm-to-Fork“ Strategie in die landwirtschaftliche Praxis umgesetzt werden kann, wird sie bei der Landmetzgerei Loos seit Jahrzehnten gelebt. Wie die Qualitätsprodukte des Familienbetriebs vom eigenen Hof auf den Teller kommen, erfuhren einmal mehr Agrarpolitikerin Marlene Mortler MdEP sowie der Rother Bürgermeister und CSU-Bundestagskandidat Ralph Edelhäußer bei einer Stippvisite in Großviehberg.
„Ein vorbildlicher Traditionsbetrieb, der zeigt, wie nachhaltige Landwirtschaft und regionale Lebensmittelproduktion aussehen müssen“, lobt Mortler das Mehrgenerationenunternehmen Loos bei ihrem Besuch. In der Landmetzgerei verkauft Familie Loos echt fränkische Landwurst- und Fleischspezialitäten aus eigener Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung. Auf dem betriebseigenen Hof werden zudem auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 20 Hektar Wintergerste und Triticale angebaut. Die Futterpflanzen sind ausschließlich für die rund 200 Schweine vorgesehen. Auch ein Hofladen gehört zum Familienunternehmen. „Er ist das Herzstück. Wir wollen alles aus einer Hand anbieten. Nur so können wir den hohen Anspruch, den wir selbst an unsere Qualität haben und die unsere Kunden erwarten, erfüllen. Immer mehr junge Familien finden den Weg zu uns und schätzen die Nähe, die Qualität und die regionalen Kreisläufe“, sagt Herrmann Loos. Von Massenproduktion hält er wenig. Man schmecke einfach den Unterschied“, ist sich Loos sicher.
Der Erfolg gibt Familie Loos Recht. Trotzdem plagen sie Zukunftsängste. Den Blick auf die beiden Politiker Mortler und Edelhäußer gerichtet, klagt Herrmann Loos über immer neue Verordnungen für die Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk aus Berlin und Brüssel. „Unsere Arbeit macht uns Spaß, auch wenn sie manchmal hart ist“, sagt Loos. Berge von Papier zu wälzen und nicht zu wissen, was morgen kommt, sei aber alles andere als lustig. Das mache kleinen Betrieben wie seinem schwer zu schaffen, so Loos.
Eine Aussage die bei Mortler und Edelhäußer auf offene Ohren trifft. „Uns ist es wichtig, dass wir vor Ort mit den Praktikern aus der Branche ins Gespräch kommen“, betont die Agrarexpertin. Es sei wichtig zu hören, wo der Schuh drückt, ergänzt der CSU-Bundestagskandidat. Beide sind sich einig, dass gerade die überbordende Regulierung der Landwirtschaft und des Lebensmittelhandwerks gestoppt werden muss. „Sonst geben Betriebe, die sich mit viel Herzblut für höchste Qualität einsetzen, wie der der Familie Loos auf“, sagt Edelhäußer. Mortler hat deshalb ein Belastungs-bzw. Entlastungsmoratorium ins Spiel gebracht. Vor dem Hintergrund von „Farm-to-Fork“ versprach EU-Parlamentarierin Mortler sich weiter für die Bäuerinnen und Bauern einzusetzen: Eine gut gemeinte aber nicht durchdachte Strategie nütze nichts, wenn sie den Hof zu Grunde richtet und das Gegenteil bezweckt von dem, was man vorgibt. „Dann liegt nämlich am Ende gar nichts mehr Regionales auf unserem Teller.“