Triesdorf, 23. Juli 2021. Die Europaabgeordnete und Agrarpolitikerin Marlene Mortler informierte sich gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer und Bezirksrat Hans Popp an den landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in der Landwirtschaft sowie Aktuelles aus den einzelnen Fachschulen.
In der Landwirtschaft gibt es keinen Stillstand. Das beweisen die zahlreichen Forschungsfelder und die Zukunftsaussichten. Das Bildungszentrum boome und neue Professuren befänden sich in Planung, kündigte Direktor Otto Körner bei der Begrüßung seiner Gäste an.
Die Landwirtschaft bewegt derzeit eine Vielzahl an Themen. Dies spiegelte die anschließende breite Diskussion wider.
Norbert Bleisteiner, Leiter des Fachzentrums für Energie und Landtechnik, etwa stellte bei seinem Vortrag ein Pilotprojekt mit der Oberpfälzer Gemeinde Kastl vor. Ziel der Kooperation ist es, auf kommunaler Ebene klimaneutral zu werden. Dabei stehen die Bindung von CO2 mittels Humusaufbau und Biodiversität im Vordergrund. Bleisteiner plädierte in seinem Vortrag dafür, regionale Ansätze für mehr Klimaneutralität zu nutzen und dafür bestehende Landschaftselemente aufzuwerten. Er appellierte an die anwesenden Politiker, entsprechende Vorhaben „nicht zu verbürokratisieren“.
Einen Blick auf die europäische Ebene warf Professor Peter Breunig von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Der Europäische Green Deal und das Ziel Europa bis 2035 klimaneutral zu gestalten, fordert auch die Landwirtschaft heraus. Seiner Ansicht nach bräuchte es aber zukünftig 45 Prozent mehr Agrarprodukte, um die wachsende Weltbevölkerung zu versorgen. Für den Wissenschaftler stecke die Landwirtschaft deshalb mitten in der Auseinandersetzung darüber, ob mehr Erträge auf den bestehenden Flächen erreicht oder mehr Flächen stillgelegt werden müssten. Nachhaltige Intensivierung scheint das „Zauberwort“ zu sein.
Auf das Spannungsfeld konventioneller und ökologischer Landbau ging Markus Heinz, Leiter der Abteilung Pflanzenbau und Versuchswesen, ein. Er ist davon überzeugt, dass der Pflanzenschutz sich gravierend ändern wird. Das Ziel sei, so Heinz, Lebensmittel, unabhängig ob konventionell oder biologisch angebaut, rückstandsfrei herzustellen. Heinz stellte Mortler und ihren Begleitern die weißen Lupinen als Triesdorfer Erfolgsmodell vor, das die Agrarexperten mit der Kichererbse wiederholen wollen.
Einen Blick auf das Thema Kohlenstoffsequestrierung warfen die Politiker mit Professor Bernhard Bauer. Auch hier spielen Humusaufbau und CO2 eine zentrale Rolle.
Am Nachmittag tauschten sich die drei Besucher mit Vertretern der Fachschulen aus. Dabei erfuhren sie, dass sich die Beliebtheit der Hauswirtschaft während der Pandemie gesteigert hat. Das zeigten auch die guten Anmeldezahlen für den Ausbildungszweig.
„Ich bedanke mich ganz herzlich für den informativen Tag. Ich nehme wertvolle Erkenntnisse, auch im Bereich Smart Farming, mit in meine politische Arbeit. Zudem durfte ich wieder einmal spannende Einblicke in die vielseitigen land- und hauswirtschaftlichen Aus- und Fortbildungen erhalten“, zeigt sich Mortler vom Besuch in Triesdorf begeistert.
Artur Auernhammer bekräftigt: „Der Besuch in Triesdorf hat uns wieder gezeigt: in Triesdorf findet die Zukunft der Landwirtschaft statt. Der weitere Ausbau der landwirtschaftlichen Lehranstalt ist für uns Auftrag und Verpflichtung."
Bild: Marlene Mortler, Artur Auernhammer und Hans Popp zu Besuch in Triesdorf: Die Politiker lernten den Farmdroid kennen. Der Agrar-Roboter soll Smart Farming, Energieautarkie und die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln verknüpfen.