Frau Präsidentin, Frau Kommissarin! Was brauchen Landwirte, um ihren Job für Tierwohl gut machen zu können? Sie brauchen dasselbe wie alle anderen Berufe auch: weniger Hindernisse, weniger Hemmnisse, weniger Bürokratie. Es muss folgender Grundsatz gelten: Erst die Tiere, dann die Papiere, denn gute Arbeit muss sichtbar und transparent sein.
Deshalb plädiere ich für eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung in Europa. Wir benötigen Benchmarking. Gutes Arbeiten und mehr Leistung müssen am Markt honoriert werden. Höhere Standards in Europa dürfen nicht nach außen verkauft und durch Leakage-Effekte importiert werden. Es braucht Fairness im Wettbewerb und im Tierschutz. Jagen wir unseren Landwirten also keine Mistgabel in den Hintern, wenn sie vor einer Steilwand stehen.
Farm to Fork muss anders funktionieren. Was nützt ein Ringelschwanz beim Schwein, wenn es keine Abnehmer oder Gerichtsprozesse um Tiere gibt, weil sie mit zu langen Schwänzen geliefert wurden? Es braucht also schnellstens ein Team mit Sicherungsseilen, nicht mit Strafen und Kontrollen, ein Team mit der Kommission an der Spitze, das unsere Landwirte befähigt, aktiviert und motiviert. Denn nur, wenn wir unsere Landwirte unterstützen, kommen wir unserem Ziel für mehr Tierwohl überhaupt näher.
Wir brauchen permanenten Wissenstransfer, um den Weg nach oben kontinuierlich freizuräumen. Setzen wir also auf One Welfare, auf Animal und auf Farmers‘ Welfare.
Das Video zu meiner Plenarrede in Straburg ist hier einsichtig.