Straßburg. Das EU-Parlament hat in seiner gestrigen Sitzung über die neue EU-Waldstrategie 2030 und eine nachhaltige Bewirtschaftung in Europa diskutiert. Heute stimmten die Parlamentarier über den Bericht des EU-Agrarausschusses zur Waldstrategie ab. Hierzu erklärt die EU-Agrarpolitikerin, Marlene Mortler:
„Der Wald ist ein zentraler Faktor im Kampf gegen den Klimawandel, Arbeitsplatz für Millionen von Menschen, Holzlieferant für Bau, Wärme und Strom und er ist Erholungsraum für uns alle. Derzeit sind knapp 182 Millionen Hektar und damit über 43 Prozent der Fläche der EU von Wäldern und anderen bewaldeten Flächen bedeckt. Die europäischen Baumbestände werden jedoch zunehmend von Wetterextremen wie Dürren oder Stürmen, aber auch von starkem Schädlingsbefall bedroht. Diese Auswirkungen des Klimawandels werden weiter voranschreiten. Wir brauchen deshalb in der neuen EU-Waldstrategie flexible Lösungsansätze, die die Multifunktionalität der Wälder und regionale Besonderheiten berücksichtigen.
Mit Blick auf die neue Strategie heißt für mich nachhaltige Waldbewirtschaftung, den großen Erfahrungsschatz der privaten und staatlichen Waldeigentümer sowie der Förster intensiv zu nutzen. Sie wissen am besten, welche Bewirtschaftungsform wo am besten passt. Eine Zentralisierung der Forststrategie nach Europa und neue Zertifizierungen sind daher ein Irrweg. Wer den Grünen Deal will, der muss in diesen Kriegszeiten heimische Potenziale nutzen, Bürokratie abbauen und den handelnden Menschen vor Ort mehr zutrauen.
Hintergrund:
Im Juli 2021 stellte die EU-Kommission die EU-Waldstrategie bis 2030 vor, die die Waldstrategie 2014-2020 ablösen soll. Die neue EU-Waldstrategie 2030 ist eine der Leitinitiativen des europäischen Green Deals, die auf der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 aufbaut. Ziel ist es, Europas Wälder an neue Bedingungen, Wetterextreme und die Unsicherheit des Klimawandels anzupassen.