Lauf, 19. April 2021. Während der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Haustieren enorm gestiegen. Vor allem der illegale Welpenhandel profitiert davon. Marlene Mortler, Europaabgeordnete für Mittelfranken und Mitglied des Tiertransporteausschusses, wirbt mit einem Schreiben an den Bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Markus Söder MdL und an Innenminister Joachim Herrmann MdL für einen gemeinsamen Kraftakt im Kampf gegen dieses Verbrechen.
„Während des Lockdowns sehnen sich viele Menschen nach Nähe und Beschäftigung. Das kann man in der aktuellen Situation niemandem verdenken. Doch die derzeitige Nachfrage nach Haustieren übersteigt das seriöse Angebot von Züchtern und lässt den illegalen Tierhandel boomen. Das dürfen wir nicht akzeptieren. Denn hinter dem Großteil der importierten Jungtiere steckt vielfaches Tierleid, sowohl bei den Welpen als auch bei den Elterntieren. Das dürfte kein Tierfreund wollen, egal wie groß der Wunsch nach einem treuen Begleiter ist. Das Thema ist akut. Wir müssen auf allen politischen Ebenen gemeinsam nach Lösungen suchen, um den Machenschaften Einhalt zu gebieten. Probleme bei der Verbrechensbekämpfung sind unterschiedliche Vorgaben beim Tierschutz innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere hohen Anforderungen, auch die Maßgabe für die zu uns eingeführten Tiere aus anderen Ländern sind. Dazu gehören vorgeschriebene Impfungen und der hohe Schutz der Hundemütter. Daran halten sich leider nicht alle.
Bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutz-Transportverordnung müssen wir noch genauer hinsehen, um die illegale Zucht und den illegalen Tierhandel EU-weit einzudämmen.“
Tierheime an der Grenze
Die Tierheime kommen an ihre Kapazitätsgrenzen und schlagen seit längerem Alarm, so auch die Unterkunft in Feucht zuständig für das Nürnberger Land. Hier kümmert man sich um die illegal eingeführten Welpen, die meist aus Ost- und Südosteuropa stammen. Mit dem Tierheim und dessen Vorsitzenden, Herbert Sauerer, steht die Europaabgeordnete seit Jahren in engem Austausch, auch zu den aktuellen Entwicklungen des illegalen Tierhandels. „Wir müssen die Einrichtungen und Verbände unterstützen, die sich wie das Tierheim Feucht tagtäglich um beschlagnahmte, verwahrloste und misshandelte Tiere kümmern“, fordert Mortler.
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