Lauf. Die EU-Kommission will den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in empfindlichen Gebieten untersagen. Neben den Natura 2000-Gebieten soll das Verbot auch landschaftliche Schutzgebiete einschließen. Diese machen in Deutschland rund ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Dazu erklärt die CSU-Agrar- und Ernährungspolitikerin Marlene Mortler MdEP:
„Eine solche Regelung würde bei uns überproportional viele Betriebe treffen. Sie würden schlicht ihrer Existenz beraubt, weil sie zu 100 Prozent in der Verbotszone liegen. Diesen neuen Frontalangriff auf unsere Bäuerinnen und Bauern und die ländlichen Räume in Europa werden wir uns nicht bieten lassen. Bei der Einrichtung dieser Schutzgebiete hatte man den Landwirtinnen und Landwirten immer wieder versichert, dass es keine Einschränkungen bei der Bewirtschaftung geben werde. Damit ist der Vorstoß der EU-Kommission ein massiver Vertrauensbruch. Glaubwürdige Politik geht anders.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) war und ist das einzige vergemeinschaftete Politikfeld in Europa. Hunger ist dank unserer immer besser ausgebildeten Bäuerinnen und Bauern zu einem Fremdwort geworden. Die EU-Kommission darf dieses großartige Konstrukt des gemeinsamen Europas nicht mutwillig einreißen. Es steht auf tönernen Füßen. In einer Welt, die jeden Monat um neun Millionen Menschen wächst, müssen wir zusammenhalten, zusammenhelfen und auf kluge Lösungen statt auf Verbote setzen. Wir brauchen wieder mehr Mut- statt Miesmacher!“