Der Welt-Poliotag wurde 1988 von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen. Seitdem macht der Aktions- und Gedenktag am 28. Oktober auf die Kinderlähmung aufmerksam. Und das ist auch gut so! Denn weltweit gibt es zunehmend Rückschläge beim Kampf gegen die Krankheit. Gerade in Afrika, Israel und Syrien haben Krankheitsfälle in jüngerer Zeit wieder zugenommen. Und in Afghanistan und Pakistan ist das Virus noch immer vorhanden – obwohl man ihm mit einer einfachen Schluckimpfung den Garaus machen könnte.
Für mich ist dieses Thema nach wie vor von großer Bedeutung. Mein Zwillingsbruder und ich sind als Kinder auch an Poliomyelitis erkrankt, denn zu dieser Zeit gab es noch keine Pflichtimpfung. Ich war wesentlich stärker gehbehindert als mein Bruder, aber eines Tages war die Krankheit einfach weg. Ich hatte riesiges Glück! Glück, das mein Bruder jedoch nicht hatte – Operationen und Muskeltraining nach dem Schulunterricht begleiteten ihn über Jahre. Mit gutem Erfolg! Seit dem vierten Lebensjahrzehnt haben die körperlichen Einschränkungen aber wieder zugenommen. Der Rollstuhl ist das wichtigste Hilfsmittel. Doch mit einer positiven Lebenseinstellung ist Vieles möglich. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir all unsere Ressourcen dafür nutzen, diese Krankheit endlich von unserem Planeten zu verbannen. Denn es gibt nur ein Ziel: eine Welt ohne Polio!