Brüssel. Anlässlich des Weltbauerntags am 1. Juni erklärt die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament, Marlene Mortler MdEP:
„Egal, ob in Bayern, Europa oder auf anderen Kontinenten – jeden Tag sorgen unsere Bäuerinnen und Bauern rund um den Globus für unser täglich Brot. Dafür sollten wir dankbar und demütig sein. Nicht nur an Erntedank!
Während in armen Ländern Bauern alleine von der Subsistenzwirtschaft leben und oft nicht einmal ihre eigene Familie satt bekommen, verhindern korrupte Regierungen oder fehlende Landtitel und moderne Landtechnik eine bessere Entwicklung. Bei uns müssen Betriebe immer weiter wachsen, um ein ausreichendes Einkommen für sich und ihre Familien zu erzielen. Folglich gibt es immer weniger Höfe und immer mehr Nebenerwerbsbauern.
In armen Ländern entstehen die größten Verluste am Anfang der Lebensmittelkette beim Säen, Transport und bei der Lagerung. In reichen Ländern werden 40 Prozent der Lebensmittelabfälle alleine in den privaten Haushalten – also am Ende der Kette – weggeworfen. Das wirft Fragen auf.
Mit dem Weltbauerntag verbindet sich auch die Frage über die Zukunft der Landwirtschaft. Soll und wird die Erzeugung und Vermarktung nur noch in wenigen Händen liegen, wo man keine selbstständigen Bauern mehr braucht? Wollen wir eine Entwicklung, wie es zum Beispiel der weltweit größte Schweinezucht- und Schweineverarbeitungskonzern in chinesischer Hand mit Firmensitz in den USA längst praktiziert?
Wir können und wir müssen den richtigen politischen Rahmen hinterfragen und immer wieder anpassen. Die Erfahrung zeigt, dass ein breit gestreutes Eigentum Voraussetzung für eine gefestigte Demokratie und eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft ist.
Dafür braucht es starke Bauernverbände und eine Politik ohne Sonntagsreden, aber mit Tatkraft!“
Hintergrund
Der Weltbauerntag findet jährlich am 1. Juni statt. 2002 wurde er von der UNESCO zu einem offiziellen Aktionstag ernannt, um daran zu erinnern, dass Bauern weltweit für die Erzeugung von Lebensmitteln sorgen.