Brüssel, 21. März 2021. Anlässlich des heutigen Weltwaldtages und des Weltwassertages am 22. März erklärt die EU-Agrarpolitikerin Marlene Mortler: „Trotz der aktuell guten Trinkwassersituation in Deutschland und vielen Teilen Europas dürfen wir unsere Augen nicht vor den Konsequenzen eines global zunehmenden Wassermangels verschließen. Wir müssen uns klar darüber werden, wie essenziell Wasser für uns ist, nicht nur als Lebensmittel, sondern auch zur Bewässerung für die Erzeugung von regionalen Nahrungsmitteln. Deshalb steht der Weltwassertag in diesem Jahr unter dem Motto ‚Wert des Wassers‘.
Die Corona-Krise zeigt uns einmal mehr, wie überlebenswichtig sauberes Wasser und Hygiene sind. Über zwei Milliarden Menschen weltweit steht aber laut Weltwasserbericht der Vereinten Nationen nicht genügend Trinkwasser zur Verfügung. Über die Hälfte der Weltbevölkerung hat außerdem keinen Zugang zu Sanitäranlagen. Der Klimawandel verschärft die Situation noch weiter.
Wir haben hierzulande das Glück, dass wir ausreichend sauberes Wasser haben. Dazu tragen vor allem unsere Wälder bei, die oft im Besitz forstwirtschaftlich tätiger Landwirte sind. Rund zwei Drittel des in Deutschland gewonnenen Trinkwassers kommt aus den Wäldern. Sie können Süßwasser speichern und so filtern, dass es meist schon Trinkwasserqualität besitzt. Darüber hinaus binden die Wälder, aber auch Acker- oder Moorböden CO2, bauen Humus auf und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Damit wir auch noch in Zukunft ausreichend Wasser für die Bewässerung haben, müssen wir Wasser, Boden sowie CO2 ganzheitlich denken und die Forschung zu diesem Bereich massiv vorantreiben.
Unsere Landwirte haben ein großes Interesse daran, unsere natürlichen Ressourcen wie Wasser – das Lebensmittel Nr. 1 – zu bewahren. Schließlich sind sie die Grundlage ihrer Arbeit. Schärfere Auflagen alleine sind deshalb keine Lösung. Wenn wir den Klimawandel und den damit verbundenen weltweiten Wassermangel angehen wollen, dann müssen wir die Bäuerinnen und Bauern ins Boot holen und gemeinsam an Konzepten für die Landwirtschaft der Zukunft sowie für nachhaltiges Wassermanagement arbeiten. Wir brauchen gerade auch in Bayern intelligente überbetriebliche Bewässerungssysteme, um hochwertige regionale Kulturen wie Obst oder Gemüse in niederschlagsarmen Regionen halten zu können. Hierfür ist eine vergleichbare finanzielle Unterstützung wie die für die Trinkwasserversorger notwendig.“
Hintergrund:
Der Internationale Tag des Waldes findet jährlich am 21. März statt. Er wurde Ende der 1970er Jahre durch die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen als Reaktion auf die globale Waldvernichtung ins Leben gerufen.
Der Weltwassertag am 22. März wurde von den Vereinten Nationen 1993 ins Leben gerufen. Er soll daran erinnern, wie kostbar die Ressource Wasser ist. Der Weltwassertag 2021 steht unter dem Motto „Valuing Water“ – „Wert des Wassers“.