Anlässlich der Vorstellung des Zukunftskonzeptes „Eine neue Partnerschaft für Ernährung und Landwirtschaft“ des Deutschen Bauernverbandes erklärt Marlene Mortler, Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europaparlament:
„Ich begrüße das gestern vorgestellte Zukunftskonzept des Deutschen Bauernverbandes und der damit ausgedrückten Bereitschaft zu einer neuen Partnerschaft für Ernährung und Landwirtschaft. Denn wir brauchen in der Tat einen neuen Gesellschaftsvertrag für die Landwirtschaft.
Wir müssen nicht nur nachsteuern, sondern umsteuern. Das ist eine Herkulesaufgabe die vor uns liegt. Alles hängt miteinander zusammen: global, europäisch und national.
Daher ist eine gesellschaftliche Debatte notwendig! Zum einen darüber was uns qualitativ hochwertige Lebensmittel wert sind und zum anderen, wer welchen Anteil am Natur- und Landschaftsschutz tragen muss und kann. Der Deutsche Bauernverband erklärt sich mit dem Zukunftskonzept bereit, seinen Beitrag zu leisten.
Mehr Fairness in der Lebensmittelkette
Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren mit ihrer tagtäglichen Arbeit unser Essen. Damit sie dies auch in Zukunft tun können, brauchen sie neben unserer Wertschätzung, auch und vor allem eine angemessene Bezahlung. Denn die Erlöse entlang der Wertschöpfungskette sind massiv in Schieflage geraten. So werden im eigenen Land immer höhere Standards bei unseren Bäuerinnen und Bauern eingefordert und im Windschatten gleichzeitig Erzeugnisse mit niedrigeren Standards aus Drittstatten eingeführt. Ziel darf es nicht sein, dass 100 heimische Betriebe aufgeben müssen, damit einer überleben kann.
Hier ist nicht nur der Lebensmitteleinzelhandel und die verarbeitende Industrie in der Pflicht, faire Preise an die Erzeugerinnen und Erzeuger zu zahlen, sondern auch wir Verbraucher. Denn wir müssen bereit sein, höhere und angemessene Preise für regional und hochwertig erzeugte Lebensmittel an der Ladenkasse zu bezahlen. Unsere Landwirtinnen und Landwirte dürfen nicht länger die Verlierer in der Lebensmittelkette sein!
Biodiversität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Unsere Landwirte sind bereit, noch mehr für Ökologie, Artenvielfalt und Gewässerschutz zu tun. Aber neue Forderungen und Regelungen gehen nur zusammen mit der Bauernschaft, nicht gegen sie. Wir brauchen Kooperation statt Konfrontation. Es bedarf eines sachlichen und finanziellen Ausgleichs zwischen den Wünschen von Gesellschaft, Politik und der Realität auf den landwirtschaftlichen Betrieben.
Ich bin davon überzeugt und stimme mit dem Deutschen Bauernverband überein: Unsere Landwirtschaft hat das Potential, die Nummer eins in Sachen Nachhaltigkeit, Tierwohl und Klimaschutz zu werden. Deshalb ist die Forderung, das Grundgesetz in Artikel 20a um die Ziele Ernährungssicherung und Klimaschutz zu erweitern, folgerichtig und sehr zu begrüßen.“