Kurz vor Beginn der Sommerferien gab es am Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium in Lauf an der Pegnitz noch ein Highlight zu bestaunen: Der erst kürzlich eingeweihte InnoTruck des Bundesforschungsministeriums zeigte vor dem Schulgebäude in der Hardtstraße, warum Deutschlands Zukunft auf den Ideen kluger Köpfe und der Anwendung moderner Technologien beruht. Bei den Ausstellungsrundgängen und Workshops zum Thema Innovationen informierten sich vor allem Jugendliche. Gleich zu Beginn erkundeten aber auch die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler und Landrat Armin Kroder den auffälligen Hightech-Truck.
„Deutschland ist im Vergleich mit anderen Staaten ein relativ kleines Land und auch nicht reich an Rohstoffen“, gab René Nowak zu bedenken, als er seinen Gästen aus der Politik die bundesweit gefragte Initiative vorstellte. Dennoch habe es Deutschland geschafft, zur viertgrößten Wirtschaftsnation der Welt aufzusteigen, so der InnoTruck-Experte weiter. Das Geheimnis liege im Erfinder- und Unternehmergeist, löste der Naturwissenschaftler seinen Vortrag auf, dem die Abgeordnete Marlene Mortler und Landrat Armin Kroder interessiert folgten. Gemeinsam mit seiner Kollegin Eva Zolnhofer begleitet Nowak die rollende Ausstellung das ganze Jahr auf ihrer Tour durch das Land, die nun am CJT-Gymnasium in Lauf Station machte. Ihr Ziel dabei: In der Öffentlichkeit und vor allem bei Jugendlichen ein Bewusstsein für die Notwen-digkeit von Innovationen im Bereich der Hochtechnologien zu schaffen.
Zwar legen viele Unternehmen schon heute großen Wert darauf, dass ihre Angebote als besonders innovativ wahrgenommen werden. Doch was macht ein Produkt oder eine Dienstleistung zu einer echten Innovation? Und welche Rolle spielt dabei der Mensch, die Technik und die Forschung? Um ein Gespür dafür zu bekommen, ist der InnoTruck mit über 80 Exponaten aus sechs verschiedenen Themenbereichen ausgestattet. Einige davon stellten René Nowak und Eva Zolnhofer direkt vor. Be-sonderes Interesse bei Schulleiter und Biologielehrer Thomas Freiman weckte das Modell eines sogenannten Cochlea-Implantats, das den Hörnerv von Schwerhörigen künftig mithilfe von Licht viel besser stimulieren soll, als dies bei aktuellen Methoden der Fall ist.
Marlene Mortler hingegen ließ sich das Citizen-Science-Projekt „senseBox“ genau erklären. Mithilfe eines selbst programmierbaren Minicomputers und verschiedener Sensoren kann damit jeder eine eigene Umweltmessstation für Zuhause bauen und Informatik-Kenntnisse erlernen. Landrat Kroder kam beim Begutachten des ersten kollaborativen Zweiarmroboters „YuMi“ auf das Thema Digitalisierung zu sprechen. Diese biete auch für kleine und mittelständische Unternehmen große Chancen zur Steigerung der Produktivität, jedoch müsse sichergestellt sein, dass Maßnahmen zielgerichtet und konsequent umgesetzt werden, so der Landrat.
Was beim Blick in die Ausstellung des InnoTrucks auch klar wird: Zukunftstechnolo-gien beruhen häufig auf neuartigen Materialien. Um zu zeigen, wie Wissenschaftler an modernen Werkstoffen forschen, findet sich im Truck deshalb ein voll funktions-tüchtiges Rasterelektronenmikroskop. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lichtmikro-skopen können damit Objekte und Strukturen mit einer Größe von wenigen Nano-metern – also dem Milliardstel Teil eines Meters – abgebildet werden. Dr. Jürgen Göske vom Zentrum für Werkstoffanalytik Lauf GmbH, der den Tour-Stopp des InnoTrucks am CJT-Gymnasium angestoßen hatte, übergab dem Team zur Unter-stützung einige präparierte Proben. Damit können Schüler künftig anhand bekannter Alltagsobjekten wie einem Bleistift oder einem Kugelschreiber einen Einblick in die Nanowelt erhalten.
Für insgesamt drei Tage war der InnoTruck zu Gast am Gymnasium. Vor allem Schüler der Mittelstufe konnten sich bei Veranstaltungen am Vormittag informieren. Bei der Offenen Tür am Nachmittag stand die Ausstellung dann der gesamten Schulgemeinde und interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.