In meiner Funktion als Drogenbeauftragte der Bundesregierung stellte ich bei einer Pressekonferenz in Berlin den Drogen- und Suchtbericht 2015 vor. Er gibt einen umfassenden Überblick über die Daten- und Faktenlage zu legalen Suchtmitteln, illegalen Drogen sowie Verhaltenssüchten, meine Arbeit als Drogenbeauftragte und verschiedenste Präventionsprojekte. Gute Nachrichten konnte ich beim Tabak- und Zigarettenkonsum vermelden, wo die Zahlen seit Jahren rückläufig sind. Die Lage bei illegalen Drogen bleibt weiterhin unverändert. Darauf können wir uns aber nicht ausruhen. Denn ob Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Onlinesucht oder illegale Drogen – noch immer erkranken und sterben viel zu viele Menschen an den Folgen von Drogenmissbrauch und Sucht. Um dem vorzubeugen, setze ich als Drogenbeauftragte auf Information, Aufklärung und die vielen nationalen und internationalen Präventionsprojekte.
Drei Initiativen stellte ich auf meinem Jahresempfang beispielgebend vor: Die Aktion „Alkoholfrei Sport genießen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ruft zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol bei Sportveranstaltungen auf. Bei der Veranstaltung berichtete Fußball-Weltmeisterin und Projekt-Botschafterin Nia Künzer, was es damit auf sich hat. Auf die präventive Kraft des Sports zählt die Initiative „Mitternachtssport“ und öffnet Sporthallen zu später Stunde bis in die Nacht hinein für Jugendliche. Initiator Ismail Öner zeigte sich bei meinem Empfang sichtlich stolz auf den durchschlagenden Erfolg des Projekts. Den Charity-Song „Wir schaffen das“ hat die Band „Dichterliebe“ gemeinsam mit vielen Unterstützern, wie der Cornelius Stiftung, für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien produziert. Als ein Highlight des Abends zeigten wir das aufrüttelnde Video zum Song.
Drogenpolitik ist nicht nur eine nationale Sache. Manches muss man auch auf anderer Ebene angehen. Deshalb bin ich als Drogenbeauftrage oft über die Grenzen Deutschlands hinaus unterwegs. Ich freue mich sehr, dass ich in Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller einen engagierten Mitstreiter habe. Auf meinem Empfang berichtete er über unsere gemeinsame Initiative, den Kleinbauern in Drogenanbauländern, etwa in Kolumbien, alternative Einkommensquellen zum Drogenanbau zu erschließen. Vielen Dank an den Minister für seine Unterstützung!
Die große Medienresonanz auf den Drogen- und Suchtbericht und die vielen interessierten Gäste auf dem Jahresempfang zeigen: Mein Thema ist in unserer Gesellschaft relevant! Deshalb werde ich mich als Drogenbeauftragte mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln weiter für die Suchtprävention und eine bessere Unterstützung Suchtkranker einsetzen.
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