Ein Thermoölofen mit zehn Etagen, in dem 22 Brotsorten gebacken werden, eine eigene Kaffeerösterei, eine eigene Eisproduktion, eine fast 1.500 Quadratmeter große überdachte Beladungsstation sowie eine fast papierlose Kommunikation – mein erster Betriebsbesuch als Europaabgeordnete führte mich nach Heideck in die Zentrale der Bäckerei Schmidt. Dort erlebte ich eine hochmoderne Produktion, in der die Geschäftsführer noch auf Natürlichkeit setzen. Das bedeutet: Kuvertüre statt Fettglasur, natürlich gereiftes Mehl statt chemische Mehlreifungsmittel, traditionelle Rezepturen statt Emulgatoren, Konservierungsmittel, Fertigmischungen oder chemische Zusätze.
Als Hauswirtschaftsmeisterin weiß ich: Das ist nicht nur besser für die Qualität, sondern vor allem auch für das Wohlbefinden und die Verträglichkeit. Ich habe aber auch eine Vorstellung davon, wie kosten- und personalintensiv ein so florierendes Unternehmen zwischen bestens sortierter Bäckerei, Systemgastronomie und Genießer-Treffpunkt ist. Da darf eine wachsende Bürokratie, in der die Firmenleitung tagelang damit beschäftigt ist, einer neuen Verordnung gerecht zu werden, das Innovationspotential nicht zusätzlich einschränken. Denn in der Lebensmittelverarbeitung sollte das Wohlbefinden der Menschen – sowohl für die Mitarbeiter, als auch für die Kunden – immer im Mittelpunkt stehen.