Forschungsstaatssekretär Stefan Müller (3.v.l.), der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk (1.v.r.), haben sich jüngst gemeinsam mit mir über die aktuelle Entwicklung des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Muesums in Feucht informiert.
Das Museum in meinem Wahlkreis erinnert an Professor Hermann Oberth, der hier mit seiner Familie nach dem Zweiten Weltkrieg als Vertriebener seine zweite Heimat fand.
Der Siebenbürger Sachse Oberth gilt gemeinsam mit dem Russen Konstantin Ziolkowski und dem Amerikaner Robert Goddard als "Vater der Raumfahrt". In den 1920er Jahren hatte er in zwei wegweisenden Arbeiten erstmals eine durchgerechnete theoretische Grundlage für die Raumfahrt mithilfe von Flüssigkeitsraketen vorgelegt. Nach ihm ist der so genannte Oberth-Effect benannt.
Bereits seit 1971 existiert in Feucht das nach Oberth benannte kleine Museum. Seit 2012 hat der Trägerverein des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums das Haus grundlegend umgestaltet und inhaltlich völlig neu strukturiert, um das begrenzte verfügbare Raumangebot bestmöglich zu nutzen. Anhand einzigartiger Exponate zeigt man heute - ausgehend von den bahnbrechenden Leistungen Oberths - die Entwicklungsgeschichte der Raumfahrt. Der Fokus liegt dabei auf früher Raumfahrtgeschichte, die auch den Sammlungsschwerpunkt bildet.
Neben der Museumsarbeit verfügen Museumsdirektor Karlheinz Rohrwild und sein Team über einen umfangreichen Archiv- und Literaturbestand, der laufend durch Erwerbungen ergänzt und im Rahmen eigener Forschungen bearbeitet wird. Zu diesem Archiv gehört vor allem auch der wissenschaftliche Nachlass des Raumfahrtpioniers, der sich seit 1988 im Eigentum des Marktes Feucht befindet.
Dieser Nachlass ist bislang nur teilweise erschlossen, aber derzeit aus Mangel an passenden Räumlichkeiten eingelagert und deshalb nur sehr eingeschränkt zugänglich.
Wie diese Archivbestände von Weltrang in Zukunft angemessen untergebracht und für Forschungszwecke erschlossen werden könnten, stand im Mittelpunkt unserer mit Bürgermeister Konrad Rupprecht und dem Museumsteam in Feucht.
Koschyk, Müller und ich machten dabei klar: Wir wollen die weitere Entwicklung von Zukunftsperspektiven für die Einrichtungen weiter aktiv begleiten.
P.S. für Berlin-Besucher: Am Berliner Flughafen Tegel erinnert in der Haupthalle ein Relief an Oberth.