Mit ca. 6,5 Millionen Tonnen Bananen pro Jahr ist Europa der weltweit größte Importmarkt von Bananen. 75 Prozent der importierten Bananen kommen dabei aus Lateinamerika. Jedoch halten sich Produzenten von sogenannten „Dollar Bananen“ oft nicht an die gleichen Sozial-, Umwelt-, Gesundheit- und phytosanitären Standards wie Produzenten aus Europa. Dazu erklärt die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament, Marlene Mortler MdEP:
„Besonders verwerflich ist es, dass Produzenten aus Lateinamerika Pflanzenschutzprodukte – zum Teil um das Acht- bis Zehnfache – einsetzen können, die in der EU verboten sind, dass die Anwendung aus der Luft erfolgen darf, was in Europa strikt verboten ist und dass in den betreffenden Ländern niedrigste Löhne bezahlt werden.
Diese unfairen Wettbewerbsbedingungen führen dazu, dass europäische Bananenproduzenten, überwiegend aus den Überseegebieten wie die Kanaren (Spanien), Madeira (Portugal) und Guadeloupe/Martinique (Frankreich), nicht konkurrenzfähig sind. Hinzu kommt, dass in den vergangenen zehn Jahren die erhobenen Zölle für Einfuhren von ‚Dollar Bananen‘ von 176 auf 75 Euro pro Tonne herabgesetzt wurden. Damit ist der Preis für eine Kiste Bananen von 14,10 auf 11,90 Euro gefallen – das liegt unter dem Break-even-Point für EU-Produzenten.
Hier muss dringend agiert werden und hier ist die Politik gefordert! Es kann nicht sein, dass Bananen, die in Drittländern produziert werden, nicht die gleichen Standards erfüllen wie Bananen aus der EU. Bananen sind ein wichtiger wirtschaftlicher Bestandteil in vielen Überseegebieten der Union und dieser muss geschützt und gestärkt werden.“