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Globale Krisen: „Wir müssen widerstandsfähige Ernährungssysteme fördern“

14. Juli 2020

Brüssel. Wie können wir das Potenzial der Rohstoff- und Nahrungsmittelproduktion weltweit besser und nachhaltiger nutzen? Dieser Frage ging die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament, Marlene Mortler, am gestrigen Montag nach. Im Digital Briefing „Nachhaltige Lebensmittelsysteme in Zeiten globaler Krisen“ hat die Europa-Abgeordnete zusammen mit Experten aus der Ernährungs- und Lebensmittelwirtschaft erörtert, wie Landwirte und die Akteure in der Nahrungsmittelproduktion geschützt werden können und gleichzeitig die Ernährungssicherheit weltweit gewährleistet werden kann. Nancy Aburto, stellvertretende Direktorin der Nutrition and Food Systems Division der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO), hat die Veranstaltung moderiert.

„Wir brauchen so viele Hände wie möglich, um die Ernährungssicherheit weltweit zu gewährleisten. Bis 2050 müssen wir sichere und erschwingliche Nahrungsmittel für eine Weltbevölkerung von 10 Milliarden Menschen bereitstellen. Dafür müssen wir widerstandsfähige Ernährungssysteme fördern, die in der Lage sind, Krisen, Konflikte und extreme Wetterbedingungen zu bewältigen und unsere Natur und unsere Ressourcen dabei zu schützen“, mahnte Mortler in ihrem Eingangsplädoyer.

Von Corona zu einem nachhaltigeren und integrativeren Ernährungssystem

Alzira Ferreira, Director United Nations World Food Programme, stimmt dem zu: „Die COVID-19-Pandemie führt zu einer erheblichen Belastung der Ernährungssysteme, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen und in fragilen Staaten, in denen die Ernährungssysteme bereits Mängel oder Störungen aufweisen. Das bedroht die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen. Aufbauend auf der Expertise im humanitären und entwicklungspolitischen Kontext sind wir bereit, mit der EU, ihren Mitgliedstaaten und anderen Partnern bei der Umsetzung von Maßnahmen zusammenzuarbeiten, die die Ernährungssysteme erhalten und schützen.“

Martin Hoppe, Leiter der Abteilung Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit, globale Nahrungsmittelpolitik und Fischerei des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), ist derselben Meinung: „COVID-19 muss unser Denken grundlegend verändern: Wir brauchen kürzere, widerstandsfähigere Lebensmittelversorgungsketten. Gleichzeitig haben wir eine Verantwortung in unseren globalen Wertschöpfungsketten. Eine der Prioritäten Deutschlands während der EU-Ratspräsidentschaft wird es sein, in dieser Hinsicht auf eine Gesetzgebung zu drängen.“

Leonard Mizzi, Head of Unit Rural Development, Food Security, Nutrition in der Vertretung der Europäischen Kommission, stimmt dem zu und ergänzt: „Wie es in der Strategie ‚Vom Hof auf den Teller‘ heißt, hat die COVID-19-Pandemie die Bedeutung eines robusten und widerstandsfähigen Ernährungssystems unterstrichen, das unter allen Umständen funktioniert. Sie hat uns auch die Wechselbeziehungen zwischen unserer Gesundheit, unseren Ökosystemen, Versorgungsketten, Verbrauchsmustern und den Grenzen des Planeten bewusst gemacht.“ Wir müssten uns demnach stärker auf integrative Wertschöpfungsketten und eine Neugewichtung der schwächsten Glieder in der Wertschöpfungskette konzentrieren. „Die EU drängt auch den europäischen Privatsektor und die Finanzinstitutionen, sich stärker in den nachhaltigen Transformationsprozess der Agrar- und Ernährungswirtschaft einzubringen. Sie wird den globalen Übergang zu nachhaltigen Agrar- und Lebensmittelsystemen unterstützen. Diese Agenda sollten wir alle bei der Vorbereitung des Welternährungsgipfels 2021 gründlich diskutieren.“

Jamie Morrison, strategischer Programmleiter bei der FAO, hält den kommenden UN-Ernährungsgipfel ebenfalls für den entscheidenden Moment zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung bis 2030. „Der Prozess auf dem Weg zum Gipfel wird es den verschiedenen Gemeinschaften ermöglichen, ehrgeizige koordinierte Aktionen und innovative Lösungen zu entwickeln, die für die Umgestaltung ihrer Ernährungssysteme in einer Weise erforderlich sind, die der Agenda für 2030 gerecht wird. Parlamentarische Allianzen können eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung dieses Prozesses spielen.“

Dr. Anika Reinbott, Advisor Sector Project „Agricultural Policy and Food Security“ bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), verfolgt einen systemischen Ansatz: „Der Schlüssel zur Umgestaltung unseres Ernährungssystems hin zu einem nachhaltigeren und integrativeren System liegt darin, einen systemischen Ansatz zu verfolgen und das Individuum in den Mittelpunkt zu stellen. Ein umgekehrtes Systemdenken - vom Teller bis zum Bauernhof - kann dazu beitragen, Veränderer für eine gesündere Ernährung in unseren Versorgungsketten, in der Lebensmittelumgebung und bei den Verbrauchern zu identifizieren.“

Hintergrund

Im Rahmen ihres "Green Deal" und insbesondere ihrer kürzlich veröffentlichten "Farm to Fork"- und Biodiversitätsstrategie befasst sich die EU-Kommission mit der Notwendigkeit, den Übergang zu einem fairen, gesunden und umweltfreundlichen Lebensmittelsystem zu beschleunigen, das auch gegen Schocks wie COVID-19 gewappnet ist.

Vor diesem Hintergrund und mit dem Ziel einer nachhaltigen und ganzheitlichen Transformation bieten die aktuellen politischen Debatten und die bevorstehenden politischen Foren sowohl auf europäischer als auch auf internationaler Ebene beträchtliche Möglichkeiten, nicht nur die globalen Ernährungssysteme zu analysieren und zu bewerten, sondern auch den Grundstein für eine nachhaltige globale Transformation des Ernährungssystems zu legen, die auf Widerstandsfähigkeit und einer Multi-Level- und Multi-Stakeholder-Governance beruht.

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Scheck-Übergabe an Laufer Albrecht-Franz-Stiftung

29. September 2023

Die Laufer Albrecht-Franz-Stiftung bietet für Menschen in Lauf und Umgebung hauswirtschaftliche Unterstützung an. Durch die Hilfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung können vor allem Seniorinnen und Senioren länger in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und ihre Eigenständigkeit soweit möglich erhalten.

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Erntedankfest als Anlass zur Wertschätzung

28. September 2023

Lauf an der Pegnitz: Anlässlich des bevorstehenden Erntedankfests spricht die CSU-Agrarpolitikerin Marlene Mortler den Landwirtinnen und Landwirten ihren Dank und ihre Wertschätzung aus und gleichzeitig Mut zu.  

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Europäische Führerscheinrichtlinie: Überregulierungswahnsinn einzufangen

20. September 2023

Brüssel. Die Vorschläge für die Überarbeitung der europäischen Führerschein-Richtlinie im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments wurden in dieser Woche vorgestellt.

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Gemeinsam für eine Zukunft voller Chancen und Kinderrechte

18. September 2023

Anlässlich des Weltkindertags am 20. September unterstreicht Marlene Mortler, CSU-Europaabgeordnete für Mittelfranken, das wichtige Motto des Jahres: "Jedes Kind braucht eine Zukunft!" In einer Zeit, in der die Herausforderungen für Kinder und Jugendliche größer sind denn je, ruft sie zu verstärkten Bemühungen auf, Kinderrechte zu schützen und eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen.

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„Zukunftsvertrag Landwirtschaft“ sendet positive Botschaft an unsere heimische Landwirtschaft!

12. September 2023

„Der Zukunftsvertrag für unsere bayerischen Bäuerinnen und Bauern ist spitze und kommt zur rechten Zeit. Unser Ministerpräsident, Dr. Markus Söder sowie Staatsministerin Michaela Kaniber senden damit eine klare Botschaft an unsere heimische Landwirtschaft: Wir nehmen Euch ernst!

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Dem Wolf auf der Spur – EU-Kommission will Schutzstatus neu bewerten

05. September 2023

Die EU-Kommission hat die lokalen Behörden aufgefordert, bestehende Ausnahmeregelungen im Umgang mit dem Wolf in Europa auszuschöpfen und hat gleichzeitig eine Datensammlung zur Überprüfung des Schutzstatus gestartet. Für Agrarpolitikerin Marlene Mortler (CSU) ein richtiger und überfälliger Schritt. 

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Marlene Mortler besuchte den Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik der FAU

24. Juli 2023

Erlangen. Europaabgeordnete Marlene Mortler stattete kürzlich dem Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) einen Besuch ab.

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Aufkaufprogramm für ukrainisches Getreide gefordert

21. Juli 2023

Brüssel: Nach dem Beginn des Russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte Brüssel im vergangenen Jahr sogenannte Solidaritätskorridore eingerichtet, welche als alternative Exportrouten die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über die angrenzenden EU-Länder nach Nordafrika und den Nahen Osten garantieren sollten. Am Montag (17. Juli) kündigte Russland das Schwarzmeer-Getreideabkommen mit der Ukraine auf. Die Europaabgeordneten Peter Jahr (CDU), Norbert Lins (CDU), Lena Düpont (CDU) und Marlene Mortler (CSU) äußern sich über die jüngste Entscheidung Putins besorgt und nehmen gleichzeitig die Europäische Kommission in die Pflicht.

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Industrieemissionsrichtlinie: Gute Nachrichten aus dem EU-Parlament

12. Juli 2023

Straßburg: Am Dienstag, 11. Juli, hat das Europäische Parlament über die Industrieemissionsrichtlinie abgestimmt.

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Schwarzer Tag für europäische Landwirtschaft

12. Juli 2023

Straßburg: Das EU-Parlament stimmte heute über das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur ab. Mit einer knappen Mehrheit haben die Abgeordneten den Entwurf der EU-Kommission angenommen. Die EVP-Fraktion lehnte das Gesetz ab.