Wir pflügen, und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand“ - die als Kirchenlied bekannte Dichtung von Matthias Claudius und wird an diesem Wochenende wieder in zahlreichen Kirchen zum Erntedankfest gesungen werden.
Vielen wird in diesen Tagen einmal mehr bewusst, an welchem Gunststandort wir leben und wie dankbar wir dafür sein können. Auch wenn das Wetter mancherorts den Bauern in diesem Jahr übel mitgespielt hat, ist unser Land doch weiterhin mehr als reich gesegnet mit qualitativ hochwertigen, bezahlbaren Lebensmitteln.
Beim politischen Erntdedank im Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin wurde in dieser Woche Schleswig-Holsteins ehemaliger Ministerpräsident Peter Harry Carstensen mit der Professor-Niklas-Medaille geehrt; dies ist die höchste Auszeichnung des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft für herausragende Verdienste. In seiner Dankesrede wurde schnell klar: Carstensen lässt der Hunger der Welt keine Ruhe. Mit wenigen Zahlen machte er deutlich, welche Riesenleistung die Landwirtschaft bislang erbracht hat.
Waren 1950 rund 800 Millionen Menschen weltweit unterernährt, so ist diese Zahl heute unverändert. Noch immer hungert rund um den Globus eine erschreckend hohe Zahl von 800 Millionen Menschen. Doch während 1950 rund 2,5 Milliarden Menschen auf der Welt lebten, sind es heute 6,5 Milliarden.
Bedenkt man, dass für 2050 eine Weltbevölkerung von rund 10 Milliarden prognostiziert wird, zeigt das: Moderne Landwirtschaft ist alles andere als ein Auslaufmodell; sie ist eine Zukunftsbranche. Wir brauchen sie zum Leben.