Anfang Juli eröffnet in Prora die längste Jugendherberge der Welt. Bei einem Gespräch im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages informierte Bernd Dohn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH), über aktuelle Entwicklungen des Verbands. Hierzu erklärt die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marlene Mortler: „Mit der Eröffnung der Jugendherberge in Prora wird das Reiseland Deutschland um eine außergewöhnliche DJH-Adresse reicher.
Quer durch die Republik bieten die 536 Jugendherbergen Gästen aus aller Welt ein attraktives Forum zur Begegnung. Die Entwicklung der Besucherzahlen macht deutlich: Während die Einrichtungen verstärkt bei Familien und über 27-Jährigen punkten können, geht der Zuspruch bei der Hauptgästegruppe, den Schulklassen, zurück. Dies ist umso bedauerlicher, als Jugendherbergen nicht nur eine preiswerte, oft besonders interessant gelegene Reiseadresse in Deutschland sind, sondern auch über pädagogische Angebote verfügen. So unterstützt der DJH die Durchführung von Klassenfahrten, indem er beispielsweise Freiplätze für sozial benachteiligte Schüler bereit hält. In Prora soll der Schwerpunkt auf dem deutsch-polnischen Jugendaustausch liegen.
Mit Blick auf den mit sieben Prozent vergleichsweise geringen Anteil ausländischer DJH-Gäste ist eine verstärkte Vermarktung des Angebots im Ausland im Rahmen des Themenjahres „Junges Reiseland Deutschland“ (2013) der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) wünschenswert. Damit könnte auch am geschichtsträchtigen Standort Prora der Kern der Jugendherbergsidee, die friedvolle Begegnung junger Menschen aus aller Welt, wieder verstärkt mit Leben gefüllt werden. Wer als junger Mensch, ganz gleich ob als Gast aus dem Aus- oder Inland, die Qualitäten des Reiselands Deutschland kennenlernt, wird diese auch als Erwachsener zu schätzen wissen.“
Hintergrund:
Die 536 Jugendherbergen halten bundesweit rund 75.750 Betten bereit. Die Zahl der Übernachtungen lag 2010 bei rund 10,2 Millionen, der Anteil der Ausländerübernachtungen bei rund 7,4 Prozent. Der Anteil der Schulen sank zwischen 2005 und 2010 von 42,25 Prozent auf 39,89 Prozent, der der Familien stieg im gleichen Zeitraum von 14,22 auf 17,97 Prozent.