Frau Präsidentin, Herr Kommissar, liebe Kollegen! In den vergangenen Jahrzehnten hat die Umweltpolitik der EU sowohl für die Menschen als auch für den Planeten erhebliche Vorteile gebracht. Deshalb begrüße ich das Achte Umweltaktionsprogramm für die europäische Umweltpolitik bis 2030 mit ihren ehrgeizigen Zielen und Vorhaben für Menschen und unseren Planeten.
Wir wollen Vorreiter bleiben. Doch der verbrecherische Putin-Krieg in der Ukraine stellt Europa vor riesige Herausforderungen: Ernährungssicherung und Energieversorgung sind in Gefahr. Der Krieg mitten in Europa wird brutale kurz- und langfristige Auswirkungen auf die Bevölkerung der Ukraine, auf uns Europäer und nicht zuletzt auf die Weltmärkte haben, vor allem auch auf die Entwicklungsländer, die auf Weizenexporte aus der Ukraine dringendst angewiesen sind.
Wenn der deutsche Agrarminister sagt, für uns reicht das Essen, dann blendet er einfach die Realität in den Ländern aus, die jetzt und in Zukunft unsere Hilfe brauchen. Wenn die Ukraine und Russland als Lieferanten ausfallen, sind wir in der Verantwortung für die Menschen, die sich nicht selbst helfen können. Die Satten dürfen die Armen nicht ausspielen.
Zeitenwende heißt auch Produktionswende. Die EU muss ihr Konzept für die Ernährungssicherheit und für mehr Resilienz überarbeiten. Wir können es uns nicht leisten, Flächen stillzulegen, wenn große Ernteausfälle wegen des Krieges drohen. Besonders dringlich ist das bei Erzeugnissen, die aufgrund der Aussetzung der ukrainischen Exporte am stärksten von Engpässen betroffen sind, wie Getreide, Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Düngemitteln. Es eilt, damit unsere Landwirte in den nächsten Wochen zukunftswichtige Entscheidungen für den künftigen Anbau auf ihren Äckern treffen können. Denn Landwirtschaft funktioniert nicht auf Knopfdruck. Wir müssen jetzt alles dafür tun, um Versorgungsengpässe zu vermeiden.
Das Video zu meiner Rede im Plenum in Straburg ist hier einsichtig.